Pressemitteilungen
- Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in München/Bayern
- Sanierung der Bobbahn am Königssee schreitet gut voran
- Neuerungen im Bereich Sport an Schulen
Der Ministerrat hat heute die Eckpunkte einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in München und Bayern zustimmend zur Kenntnis genommen und den Konzeptentwurf befürwortet, in dem unter anderem die Nutzungen in staatlicher Liegenschaft eingeplant sind. Alle Ressorts der Staatsregierung sind aufgerufen, die Bewerbung und den damit in Verbindung stehenden Bürgerentscheid in München zu unterstützen. Die Staatsregierung sieht in der Ausrichtung olympischer Spiele ein gesellschaftliches Vorhaben von nationaler Strahlkraft. Es wäre nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern die Chance, Bayern und die Landeshauptstadt als weltoffene, innovative, nachhaltige und sportbegeisterte Gastgeber auf internationaler Bühne zu präsentieren. Die Bewerbung entfaltet aus der Sicht des Ministerrats Wirkung weit über den Sport hinaus – sie stärkt das Ehrenamt, fördert die Mobilität der Zukunft, gibt der Landes- und Stadtentwicklung stärkende, beschleunigende Impulse, setzt wichtige Anreize, die auch von Wirtschaft, Forschung und Tourismus eingefordert werden, und bringt Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft zusammen.
Bis zum 31. Mai 2025 ist das Bewerbungskonzept beim Deutschen Olympischen Sportbund einzureichen. Es basiert auf einem umfassenden, standardisierten Fragenkatalog, der sich an den Kriterien des IOC orientiert und Themen wie Vision, Sportstättenkonzeption, Nachhaltigkeit, politische Unterstützung, Bürgerbeteiligung und gesellschaftliche Wirkung adressiert. Der DOSB bewertet die Konzepte der Bewerber in mehreren Stufen: sportfachlich, gesellschaftlich, bundesweit. Ziel ist es, bis zum Herbst 2026 eine nationale Bewerbung beim IOC vorzuschlagen.
Das Konzept Münchens und Bayerns setzt auf kurze Wege, bestehende Sportstätten und ein hohes Maß an Nachnutzung. Auf neue Prestigebauten soll verzichtet werden. Es soll nur in Infrastruktur investiert werden, die ohnehin gebraucht wird, um den Wirtschaftsstandort und die Lebens-/Wohnqualität der Menschen in und um München zusätzlich zu stärken. Wie schon 1972 sollen deshalb zentrale langfristig bestehende Planungen durch die Olympischen Spiele beschleunigt werden: der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Mobilitätswende, der soziale Wohnungsbau und die (Weiter-)Entwicklung barrierefreier Stadträume.
Kern des Konzepts ist dabei das „One Village“-Modell. Rund 90 Prozent der Sportstätten liegen nach aktuellen Planungen im Radius von 30 Kilometern rund um den Olympiapark. Circa 90 Prozent der Athletinnen und Athleten sollen im geplanten Olympischen Dorf im Nordosten Münchens untergebracht werden. Das Olympische Dorf ist als Teil eines neuen Stadtteils für rund 30.000 Menschen, mit Schulen, Kindergärten, Nahversorgung und Erholungsflächen geplant. Die Olympia-Arenen von 1972, wie die Olympiaschießanlage in Garching, die Reitanlage Riem in München, der Eiskanal in Augsburg, die Regattastrecke Oberschleißheim und der Olympiapark mit seinen Sportstätten, bilden das Herzstück des Sportstättenkonzepts und stehen für eine einzigartige Nachhaltigkeit, wie sie aktuell wohl nur München / Bayern vorweisen können. Es wird nur wenige temporär errichtete Sportstätten geben – ähnlich wie bei den EC 2022. Neue Austragungsorte werden ausschließlich dort geschaffen, wo sich bestehende Infrastruktur modular erweitern lässt. Nur vereinzelt gibt es im Konzept weitere Standorte, beispielsweise im Fall von Segeln, das DOSB-seitig am offenen Meer geplant ist.
Die Staatsregierung und die Landeshauptstadt wollen diese Bewerbung mit den Menschen gemeinsam gestalten. Deshalb findet im Oktober 2025 in München auf Initiative der Landeshauptstadt ein Bürgerentscheid statt. Nur bei einem positiven Votum der Bürgerschaft wird die Bewerbung fortgesetzt. Der Großteil der städtischen Maßnahmen ist ohnehin Bestandteil geplanter oder bereits beschlossener Infrastrukturprogramme. Dazu gehören unter anderem der S-Bahn-Ringschluss Nord, die U-Bahn-Linien U4 und U9, neue Rad- und Fußwege und barrierefreie Mobilitätsknotenpunkte.
Der Wiederaufbau der Bobbahn am Königssee schreitet gut voran. Ein Unwetter hatte die Kunsteisbahn im Sommer 2021 teilweise zerstört. Im Herbst 2024 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Ziel ist die Inbetriebnahme des unteren Teils der Anlage im November dieses Jahres für Bobsportarten, Skeleton und Damenrodel. Im Januar 2026 steht dann der Rodel-Weltcup an. Für den oberen Teil der Bahn ist ein Bebauungsplan erforderlich. Ziel ist die Fertigstellung im Herbst 2027. Schon im darauffolgenden Jahr soll dort die Rodel-WM ausgerichtet werden.
Die Kunsteisbahn ist nicht nur wichtig für bayerische Spitzen- und Nachwuchssportler, sondern auch für Wirtschaft und Tourismus im Berchtesgadener Land. Der gleichnamige Landkreis ist Eigentümer der Bahn, Betreiber ist der Bob- und Schlittenverband für Deutschland e. V. Der Baufortschritt liegt trotz der großen Komplexität des Projekts voll im Zeitplan. Neben der Kunsteisbahn müssen auch Schutzeinrichtungen gegen Steinschlag, Hochwasser und Muren errichtet werden, um die Bahn künftig vor den Auswirkungen von Extremwetterlagen zu schützen.
Der Wiederaufbau kostet insgesamt rund 58,5 Millionen Euro. Ein Großteil der Summe, rund 53,5 Millionen Euro, kommt aus dem Fonds „Aufbauhilfe 2021“ von Bund und Ländern. Fünf Millionen Euro kommen aus dem bayerischen Staatshaushalt.
Sport und Bewegung haben maßgeblichen Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit und Entwicklung junger Menschen. Die bayerische Staatsregierung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, über den Sportunterricht hinaus die Bewegungsangebote zu stärken. So wird zum kommenden Schuljahr die Zahl der Sport-Grundschulen im Freistaat noch einmal um 100 weitere Schulen auf dann insgesamt 380 Sport-Grundschulen erhöht. Zudem wird ebenfalls ab dem Schuljahr 2025/2026 bayernweit eine Bewegungs-Halbestunde an allen staatlichen Grundschulen im Freistaat eingeführt. Erklärtes Ziel dieser Initiative ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sich täglich 30 Minuten mit Freude und Spaß zu bewegen. Dies kann im Rahmen des Unterrichts, der in den Schulalltag integrierten Bewegungsinitiativen oder weiterer außerunterrichtlicher Angebote (insbesondere im Kontext schulischer Ganztagsangebote) erfolgen. Kooperationen von Schulen und Sportvereinen spielen bei der Umsetzung eine wichtige Rolle. Daher wird das entsprechende Konzept aktuell unter Einbeziehung des Bayerischen Landes- Sportverbandes (BLSV) erarbeitet und soll zeitnah der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Um darüber hinaus Möglichkeiten und Anreize für die unkomplizierte Umsetzung weiterer Bewegungsphasen zu schaffen, wird ebenfalls zum Schuljahr 2025/2026 die Bewegungsinitiative „Lerne durch Bewegung – LeBe!“ etabliert. Die Initiative nutzt moderne Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft, wonach Lernen durch Bewegung neben den positiven Effekten der Bewegung auch förderliche Auswirkungen auf kognitive Prozesse mit sich bringt. Mit LeBe! können nun in allen Jahrgangsstufen der Grundschule Lehrplaninhalte mit Bewegungsübungen verknüpft und im Rahmen von Einführungs-, Vertiefungs- und Wiederholungsphasen umgesetzt werden.
Das Bayerische Kultusministerium stellt mit diesem Bündel an Maßnahmen, bei dessen Umsetzung es mit dem BLSV und zahlreichen Sportvereinen starke Partner an seiner Seite weiß, die Weichen für ein deutliches Mehr an Sport und Bewegung an den bayerischen Grundschulen.
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Bericht aus der Kabinettssitzung vom 20. Mai 2025( PDF 144.50 Kb)
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