Pressemitteilungen
1. Staatsregierung startet PISA-Offensive Bayern / Stärkung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen in der Grundschule / Konzentration auf Kernkompetenzen für besten Bildungsstart
5. Freistaat ist für digitalen Wandel an Schulen mit BayernCloud Schule gut aufgestellt
1. Staatsregierung startet PISA-Offensive Bayern / Stärkung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen in der Grundschule / Konzentration auf Kernkompetenzen für besten Bildungsstart
Bayern ist Bildungsland. Damit im Freistaat alle Kinder beste Bildungschancen haben, konzentriert sich der Unterricht in den Grundschulen zukünftig noch stärker auf das Wesentliche: Rechnen, Schreiben und Lesen. Nationale und internationale Vergleichsuntersuchungen wie die PISA-Studie haben zuletzt deutschlandweit zurückgehenden Leistungen von Schülerinnen und Schülern gezeigt. Deshalb startet die Staatsregierung ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Grundschule. Die bayerische „PISA-Offensive“ ist das Ergebnis eines umfassenden und breiten Dialoges mit zahlreichen Verbänden, der gesamten Grundschulfamilie und der Wissenschaft. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Fächer Deutsch und Mathematik in der Grundschule, für die künftig insgesamt sechs Stunden mehr Zeit zur Verfügung stehen werden. So wird ab dem kommenden Schuljahr in allen vier Jahrgangsstufen die Anzahl der Deutschstunden jeweils um eine Stunde erhöht. Zudem wird es in der ersten und dritten Jahrgangsstufe je eine zusätzliche Mathematikstunde geben.
Um dieses Mehr an Zeit für Deutsch und Mathematik im Stundenplan zu ermöglichen, können die Schulen mithilfe eines flexiblen Rahmens individuelle Schwerpunkte setzen. Wichtig dabei: Es bleiben alle Fächer erhalten, kein Fach wird gestrichen. Gleichzeitig wird die Wochenstundenzahl in den Jahrgangsstufen 1 und 2 auf 24 sowie in den Jahrgangsstufen 3 und 4 auf 28 vereinheitlicht. Dabei bleibt die Gesamtstundenzahl für die Schülerinnen und Schüler über alle vier Jahrgangsstufen hinweg gleich. Von der Neuausrichtung der Stundentafel profitieren so Kinder, Eltern, Lehrkräfte und auch die Kommunen, weil so die auch Organisation der Schülerbeförderung vereinfacht wird. Das Maßnahmenpaket umfasst zudem eine noch individuellere Förderung, unter anderem durch verbindliche Lesescreenings, zielgerichtete Lehrerfortbildungen, Unterrichtsmaterialien, eine umfassende Überprüfung der Lehrpläne sowie die Stärkung der frühkindlichen Sprachförderung.
2. Bayern stärkt schulische Integration und Sprachförderung / Schulische Erstintegration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler wird weiterentwickelt
Neu zugewanderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine erfolgreiche schulische Integration zu ermöglichen, bleibt eine der zentralen bildungspolitischen Herausforderungen. Kernpunkt sind dabei Spracherwerb, Integration sowie Werte- und Demokratiebildung. Die Staatsregierung führt deshalb die bestehenden Fördermaßnahmen für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler, die altersmäßig den Jahrgangsstufen 5 und 6 zuzuordnen sind, zu einem neuen Instrument der schulischen Erstintegration zusammen.
Dank einer gemeinsamen Kraftanstrengung der ganzen Schulfamilie wurde in den letzten beiden Jahren die schulische Erstintegration von über 32.000 jungen Menschen gemeistert, die vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine nach Bayern geflohen sind. Daneben wurden noch viele Geflüchtete aus anderen Herkunftsländern sowie weitere Schülerinnen und Schüler an unseren Schulen aufgenommen, die im Zuge der regulären Migration nach Bayern gekommen sind. Impulse aus Gesprächen mit der Schulfamilie aufgreifend führt der Freistaat zum Schuljahr 2024/2025 das Konzept der schulartunabhängigen Brückenklassen, die 2022 zur Integration der geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine eingeführt wurden, mit dem Konzept der schon länger bestehenden Deutschklassen an den Mittelschulen zu einem neuen Instrument der schulischen Erstintegration zusammen.
An Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie Gymnasien werden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ab dem Schuljahr 2024/2025 schulartunabhängige Klassen zur Erstintegration für Schülerinnen und Schüler mit Flucht- oder Migrationshintergrund eingerichtet, die noch nicht über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Im Fokus dieser Klassen stehen der Spracherwerb, die Integration sowie die Werte- und Demokratiebildung. Die Deutschklassen der Jahrgangsstufen 7 bis 9 werden wie bisher an der Mittelschule eingerichtet. Die Verteilung der schulartunabhängigen Klassen der Jahrgangsstufen 5 und 6 auf die beteiligten Schularten erfolgt künftig jährlich neu unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit der einzelnen Schularten und der Gegebenheiten vor Ort in einem „atmenden System“. Das neue schulartunabhängige Angebot der Erstintegration ist dabei in das bewährte Gesamtkonzept zur schulischen Integration und Sprachförderung eingebettet, das in den vergangenen Jahren eingerichtet und fortlaufend weiterentwickelt wurde.
3. Künstliche Intelligenz und Schule: Bayern macht Lernen mit und über KI zu Schwerpunkt bei Weiterentwicklung des Unterrichts
Die Lebens- und Arbeitsbedingungen werden immer stärker von Zukunftstechnologien, insbesondere Künstlicher Intelligenz (KI), geprägt. Es ist daher Aufgabe der Schulen, den Schülerinnen und Schüler frühzeitig Kompetenzen und Wissen über die Funktionsweise, die Chancen, aber auch die Gefahren beim Umgang mit KI zu vermitteln. Beste Bildung wird damit auch weiterhin die Basis für die wirtschaftliche Schlagkraft Bayerns sein.
Lernen mit und über KI wird eine immer größere Bedeutung an Bayerns Schulen einnehmen. Der Fokus liegt auf der Individualisierung des Lernens als Antwort auf die wachsende Heterogenität der Schülerschaft, der Entwicklung von Medienkompetenz im Umgang mit KI-Anwendungen sowie auf Entlastungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, etwa bei der Unterrichtsvor- und -nachbereitung. Das bedeutet:
• KI wird als Unterrichtsthema noch stärker in den Lehrplänen verankert.
• KI-Anwendungen werden systematisch im Unterricht genutzt, wenn sie das Lernen verbessern.
• Schulen bzw. deren Aufwandsträger erhalten ein „Medien- und KI-Budget“, um die erforderlichen Werkzeuge zu beschaffen – flexibel und passgenau für die jeweilige Schule.
• Bayern startet eine KI-Fortbildungsoffensive für Lehrkräfte.
4. „Digitale Schule der Zukunft“ – Freistaat startet bayernweite Ausstattung von Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten
Die Staatsregierung setzt den digitalen Wandel an den bayerischen Schulen mit entschlossenen Schritten um: Ab dem Schuljahr 2024/25 wird, beginnend mit den staatlichen weiterführenden allgemeinbildenden Schulen, ermöglicht, die 1:1-Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler mit mobilen Endgeräten schrittweise zu realisieren. Bayern setzt damit Maßstäbe und geht – nach digitalen Klassenzimmern, Leihgeräten und Fortbildungen – den nächsten und entscheidenden Schritt auf dem Weg zur „Digitalen Schule der Zukunft“.
Der Freistaat greift dabei auf die Erfahrungen des gleichnamigen erfolgreichen Pilotversuchs zurück. Dabei wurden seit knapp zwei Jahren Konzepte entwickelt und erprobt, wie Schülerinnen und Schüler effektiv und kreativ mit mobilen Geräten lernen können. Die dort gewonnenen Erkenntnisse zeigen: Mithilfe der mobilen Endgeräte wird der Unterricht innovativ weiterentwickelt, die Medienkompetenz gefördert und schulisches und häusliches Lernen miteinander verschränkt. Begleitet wird diese Umsetzung mit umfangreichen Maßnahmen und Initiativen der Lehrkräftebildung.
5. Freistaat ist für digitalen Wandel an Schulen mit BayernCloud Schule gut aufgestellt
Der Freistaat bietet allen Schulen mit der BayernCloud Schule ein Software-Komplettpaket. Dieses besteht u. a. aus virtuellen Lernräumen, digitalen Lerninhalten, einem eigenen Videokonferenz-System, schulübergreifenden Austauschforen, einem Schul-Messenger, einem Online-Office-System sowie einem Cloudspeicher zum sicheren Dateiaustausch. Die BayernCloud Schule wurde eigens dafür entwickelt, den Schulen kostenfreie und sichere Anwendungen zentral zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird die digitale Souveränität Bayerns gestärkt. Gleichzeitig erhalten die Schulen ein All-in-one-System mit echtem pädagogischem Mehrwert. Das kommt an Bayerns Schulen gut an: Mehr als 2.500 Schulen haben sich mittlerweile für die Nutzung der neuesten Angebote wie Messenger, Cloudspeicher und Online-Office registriert. Für das nächste Schuljahr ist von einem weiteren deutlichen Anstieg der nutzenden Schulen auszugehen. Damit ist Bayern beim digitalen Wandel an den Schulen gut aufgestellt. Dafür wird die BayernCloud Schule mit Blick auf einen zeitgemäßen Unterricht auch in Zukunft kontinuierlich weiterentwickelt werden.
6. Bayern fordert bessere Arzneimittel-Versorgung in Deutschland / Gemeinsame Bundesratsinitiative mit Baden-Württemberg / Bundesregierung muss entschlossen gegen Liefer- und Versorgungsengpässe vorgehen
Bayern setzt sich dafür ein, dass die Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland rasch verbessert wird. Der Ministerrat hat dafür eine gemeinsame Bundesratsinitiative mit Baden-Württemberg auf den Weg gebracht. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, wirksame Schritte gegen die Lieferengpässe bei der Arzneimittelversorgung zu beschließen. Denn die Zuständigkeit für den Erlass notwendiger Rahmenbedingungen für eine zukunftssichere Arzneimittelversorgung und zur Stärkung des Pharmastandorts liegen beim Bund und der EU. Bislang hat die Bundesregierung jedoch nicht im notwendigen Maß gehandelt. Es bestehen weiterhin Liefer- und Versorgungsengpässe bei wichtigen Arzneimitteln wie Antibiotika.
Bayern hat schon im Rahmen seiner Zuständigkeit pragmatische Maßnahmen getroffen, um die dringendsten Fälle von Versorgungsengpässen unbürokratisch zu lösen. Ein Beispiel sind wichtige Allgemeinverfügungen, um den Import von in Deutschland knappen Arzneimitteln zu ermöglichen. Außerdem hat der Freistaat eine Task-Force Arzneimittelversorgung eingerichtet mit dem Bayerischen Apothekerverband, der Bayerischen Apothekerkammer, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, sowie Verbänden und Firmen der pharmazeutischen Industrie, Phamagroßhändlern und Krankenkassen.
Dagegen sind die Schritte der Bundesregierung nicht ausreichend. Statt entschlossen gegen Liefer- und Versorgungsengpässe vorzugehen, hat die Ampel-Koalition weitreichende Sparmaßnahmen im Arzneimittelbereich eingeführt – etwa die Verlängerung des Preismoratoriums bis 2026. Dies hat negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln. Letztlich wird damit auch der Pharmastandort Deutschland geschwächt.
Mit der Bundesratsinitiative fordert Bayern gemeinsam mit Baden-Württemberg wichtige Maßnahmen des Bundes für die Versorgungssicherheit in Deutschland, insbesondere erleichterte Importregelungen und die Entwicklung einer nationalen Bevorratungsstrategie. Insbesondere sollen mehr Anreize für pharmazeutische Unternehmen durch eine entsprechende Anpassung der Rabattvertragsregelungen geschaffen werden. Die Produktion von Arzneimitteln in Europa muss sich wieder lohnen! Ziel ist es dabei, dass sich Europa künftig wieder verstärkt selbst mit Arzneimitteln versorgen kann – und damit Abhängigkeiten reduziert werden.
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Pressemitteilung Nr. 66 vom 27. Februar 2024( PDF 154.50 Kb)
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