Der Blaue Panther – 28. Bayerischer Fernsehpreis: Bekanntgabe der Preisträger
MÜNCHEN Bayerns Medienministerin Ilse Aigner verleiht heute stell-vertretend für den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer den Bayerischen Fernsehpreis 2016. Die feierliche Preisverleihung wird in diesem Jahr von Sky Deutschland produziert und ab 20.15 Uhr auf Sky Hits unverschlüsselt übertragen.
Für ihre herausragenden Leistungen im deutschen Fernsehschaffen erhält in diesem Jahr Senta Berger den Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten. „Senta Berger ist eine der populärsten Schauspielerinnen im deutschen Fernsehen und das über viele Jahre und alle Genregrenzen hinweg. Das Schauspiel ist bei Senta Berger Leidenschaft. Durch ihre Präsenz spricht sie das Publikum an, vereinnahmt es und zieht es in ihren Bann“, so Aigner über die Schauspielerin. Senta Berger sei eine starke Frau, die weiß was Haltung bedeutet. Ihre herausragenden Leistungen im deutschen Fernsehschaffen würdigt die Jury mit der Verleihung des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten.
Folgende Preisträger erhalten neben Senta Berger den ‚Blauen Panther‘, das Symbol des Bayerischen Fernsehpreises:
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
Der Ehrenpreis des
Bayerischen Ministerpräsidenten
an
Senta Berger
für herausragende Leistungen im deutschen Fernsehschaffen
Begründung der Jury:
Sie fährt Taxi als Gerdi. Sie leitet die Abteilung 411 im Kommissariat als Dr. Eva-Maria Prohacek. Als Luise Keller erinnert sie sich, wie sie ihr die Freiheit raubten, damals im Heim. Sie will als Carla Sagmeister beweisen, dass sie 12 Jahre unschuldig im Gefängnis saß. Als Mona lässt sie sich das Singen nicht verbieten und als Frau Böhm sagt sie: Nein!
Das sind nur einige der vielen Rollen, die Senta Berger gespielt hat. Auf dem Bildschirm ist sie ein Ereignis. So wandelbar und doch so wieder-erkennbar. So strahlend und doch so verletzlich. So temperamentvoll und doch so souverän. Sie hat die deutsche Fernsehgeschichte geprägt. Wohl jeder Zuschauer verbindet das deutsche Fernsehen mit Senta Berger und nicht nur das: Er verbindet es mit Qualität. Senta Berger ist eine Charakter-darstellerin, die anzuschauen immer eine Freude und ein Geschenk ist. Gearbeitet hat sie mit den wichtigsten Regisseuren, unter anderem mit dem legendären Helmut Dietl.
Senta Berger, der das Kino der Welt und das Theater zu Füßen lagen und die aus dem wunderbaren Wien stammt, hat in München ihre Heimat gefunden. Von hier aus wirkt sie als Vorbild für viele junge Schauspielerinnen und Schauspieler und als ideale Besetzung für viele Regisseurinnen und Regisseure. Sie spielt ihre Rollen nicht nur, sie interpretiert sie und schafft neue, eigene und unvergessliche Figuren in unserem kollektiven Fernsehgedächtnis. Dabei bleibt sie aber auch immer Senta Berger, eine Frau, die mit ihrem Mann eine Produktionsfirma gegründet hat, die zwei Söhne großgezogen hat, die sich politisch engagiert und neben Günter Rohrbach bei der Gründung der Deutschen Filmakademie deren Präsidentin wurde. In dieser Funktion hat sie auch Ehrenpreise vergeben. In diesem Jahr nun wird sie selbst mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Fernsehpreises für ihr überwältigendes Lebenswerk geehrt. Als Mona sagt sie in ‚Kir Royal‘ zu Baby Schimmerlos: „Eine Reise, von der du einen abholst, ist von vornherein kein Vergnügen.“ Eine Reise, zu der Senta Berger den Fernsehzuschauer abholt, ist durchaus und immer ein Vergnügen, aber auch Bildung und Herausforderung. Besser geht es nicht. Wir freuen uns auf noch sehr viele Reisen mit der großartigen Senta Berger.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
Nachwuchsförderpreis – gestiftet von der LfA Förderbank Bayern
an
Tobias Krell
als Reporter in der Dokumentation
‚Checker Tobi Extra – Warum so viele Menschen fliehen‘ (BR/ARD/KIKA)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Die Flüchtlingskrise ist das Megathema der Jahre 2015 und 2016. Es beherrscht die Medien und Diskussionsrunden, die sich vor allem an Erwachsene richten. Aber das Thema beschäftigt natürlich auch unsere Kinder und Jugendlichen in Deutschland. In ‚Checker Tobi Extra – Warum so viele Menschen fliehen‘ erklärt ‚Checker Tobi‘, alias Tobias Krell, kongenial mit dem Gastreporter Willi Weitzel (‚Willi will´s wissen‘), sehr einfühlsam, woher die Flüchtlinge kommen, welche Ursachen dazu geführt haben, wie sie nach Deutschland kommen und sogar auch, warum manche Menschen Angst vor Flüchtlingen haben. Im direkten Gespräch erzählen Flüchtlinge, wie es ihnen hier geht und was sie bewegt. Am Beispiel von Kindern aus Flüchtlingsfamilien, die in Flüchtlingslagern im Libanon leben, erfährt man hautnah, wie es ist, dort zu leben. In dieser Sendung gelingt Tobias Krell das Kunststück, auf verständliche Weise zu vereinfachen, ohne wichtige Elemente wegzulassen. Eine hervorragende journalistische Leistung!
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
Beste Schauspielerin in den Kategorien ,Fernsehfilme / Serien und Reihen‘
an
Nina Kunzendorf
für ihre Rolle in
‚Nacht der Angst‘ (ZDF)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Nina Kunzendorf spielt die Hebamme Emma, die angeklagt wird, fahrlässig eine Zwillingsgeburt durchgeführt und dadurch die Schwerstbehinderung eines der beiden Neugeborenen verursacht zu haben. Engagiert und kämpferisch ist diese Emma und sie zeigt uns schnörkellos und unprätentiös, dass sie diesen anstrengenden, aber auch wunderschönen Beruf liebt und mit großem Einfühlungsvermögen ausfüllt. Nina Kunzendorfs natürliche Präsenz als Emma gibt ihrem Spiel eine Leichtigkeit, die die Schwere eines dramatischen Augenblicks nur umso heftiger mitfühlen lässt. Dabei zeigt sie eine Klaviatur unterschiedlichster Emotionen, aber stimmig aus der Figur Emma und ihrem erlebten Schicksal heraus. Für den Zuschauer gibt es bei dieser Emma kein Entziehen – nur Faszination und Dankbarkeit für diese außergewöhnliche Leistung.
Außerdem waren in diesen Kategorien nominiert Lisa Wagner für ihre Rollen in ‚Vorstadtrocker‘ (NDR/ARTE) und ‚Letzte Ausfahrt Gera – Acht Stunden mit Beate Zschäpe‘ (ZDF) und Annette Frier für ihre Rolle in ‚Zwei Leben, eine Hoffnung‘ (SAT.1).
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
Bester Schauspieler in den Kategorien ,Fernsehfilme / Serien und Reihen‘
an
Martin Brambach
für seine Rollen in
‚Der Fall Barschel‘ (NDR/ARD), ‚Unter Verdacht – Ein Richter‘ (ARTE) und ‚Tatort: Auf einen Schlag‘ (MDR/ARD)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Es ist unmöglich, Martin Brambach als Schauspieler nicht wahrzunehmen. Da ist eine sofortige Präsenz in seinem Spiel, die die eigene Aufmerksamkeit scharf stellt, einen mit allem rechnen lässt. Und da ist eine Wahrhaftigkeit, die das Spiel vergessen lässt. Seine Figuren scheinen ‘unter Strom‚ zu stehen und das war in diesem Jahr in drei herausragenden Rollen ganz besonders zu sehen: als der eitle und zwielichtige Informant Pfeifer im ‘Fall Barschel‚, als der von eigenen Dämonen getriebene Richter in der Serie ‘Unter Verdacht‚ und als neuer, missmutiger ‘Tatort‚-Kommissar des MDR. Ganz unterschiedliche Figuren und Brambach gibt jeder ihre eigene Tiefe und Würde, egal ob Haupt- oder Nebenrolle. Da ist eine besondere künstlerische Handschrift sichtbar, die sich aber nicht in den Vordergrund drängen will. Das Ergebnis: drei große Leistungen, allesamt preiswürdig.
Außerdem waren in diesen Kategorien nominiert Fabian Hinrichs für seine Rollen in ‚Tatort: Der Himmel ist ein Platz auf Erden‘ (BR/ARD), ‚Der Fall Barschel‘ (NDR/ARD) und ‚Unterm Radar‘ (WDR/ARD) und Karl Markovics für seine Rolle in ‚Polizeiruf 110: Und vergib uns unsere Schuld‘ (BR/ARD).
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Antonia Rados
als Autorin der Reportage
‚Nachtjournal-Spezial: Die IS-Connection‘ (RTL)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Antonia Rados und ihr Team treffen einen deutschen IS-Rückkehrer an einem geheimen Ort. Er kämpfte vier Monate für den IS und erklärt, warum er sich den radikalen Islamisten angeschlossen hatte. An mindestens fünf Enthauptungen war er beteiligt. Mittlerweile scheint er geläutert und will öffentlich machen, wie nah der Terror auch an Deutschland gerückt ist, denn, so seine Warnung, es gebe eine Reihe von deutschen IS-Heimkehrern, deren Gehirn gewaschen worden sei.
In vorbildlicher Reporter-Haltung nähert sich Antonia Rados ihrem Sujet. Sie widersteht der Versuchung, emotional oder alarmistisch an das brisante Thema zu gehen. Obwohl sie immer sachlich bleibt und nie die nötige journalistische Distanz preisgibt, dringt sie in den inneren Zirkel des Terrors vor und schafft es, ihren Augenzeugen ganz einfach nur zum Sprechen zu bringen.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Güner Yasemin Balci
als Autorin und Regisseurin des Dokumentarfilms
‚Der Jungfrauenwahn‘ (ZDF/ARTE)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Güner Yasemin Balcıs Dokumentarfilm ‘Der Jungfrauenwahn‚ überzeugt durch kluge Reflexion über dieses wichtige Thema und durch die offene und persönliche Art der Filmemacherin. Westlicher Freiheitsdrang und muslimische Wertevorstellungen werden gegenübergestellt und mit interessanten Protagonisten in ihrem historisch kulturellen Kontext in dafür stimmigen Bildern gezeigt. Zwar erzählt der Film schonungslos von der Verteufelung der weiblichen Sexualität in der muslimischen Welt, vermeidet aber selbst aggressive oder belehrende Formen und Erzählmuster. Es ist vielmehr ein Zuhören, ein Zusehen verknüpft mit den Möglichkeiten der Poesie. Somit wird ein Tabuthema zu einem selbstverständlichen Auseinandersetzungsprozess, der auch die Rolle des Mannes reflektiert und ihm seine Würde lässt.
Der Filmemacherin Güner Yasemin Balcı gelingt es, für die Freiheit und Selbstbestimmung der Frau einzutreten, gleichzeitig den Schutz des Privaten zu wahren und die Voraussetzungen für eine moderne und zeit-gemäße Gesellschaft unterschiedlicher Kulturen einzufordern. Ein beachtlicher, ein mutiger, ein besonderer Film.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Ralf Husmann und Peter Güde
als Autoren des Films
‚Vorsicht vor Leuten‘ (WDR/ARD)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
‘Vorsicht vor Leuten‚ ist eigentlich bei allen Hauptfiguren des Drehbuchs von Ralf Husmann und Peter Güde ein sehr guter und brauchbarer Hinweis. Handelt es sich bei ihnen doch meist um auf den ersten Blick normale Personen, die dann doch etwas eigen sind. So ist es auch bei Lorenz Brahnkamp (Charly Hübner), Sachbearbeiter des Baureferats Osthofen. Dem fehlt zwar der eher konventionelle Antrieb zur Karriere, aber er möchte trotzdem erfolgreich sein. Vor allem möchte er seine Frau Katrin (Lina Beckmann) beeindrucken und deshalb wählt er in einem günstigen Moment eine nicht ganz legale ‘Abkürzung‚ zum Erfolg. Dass man eine vergnügliche Sympathie mit dieser nach Anerkennung strebenden Figur und allen anderen wesentlichen in diesem Stück hat, ist der erzählerischen Kunst Husmanns und Güdes zu verdanken. Es ist Satire, aber ohne den dem Genre so oft eigenen Zynismus.
Gute Komödien brauchen ein Herz und ‚Vorsicht vor Leuten‘ ist deshalb so schön, weil seine Figuren zwar lustig, aber keine Witzfiguren sind.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Richard Huber
als Regisseur des Fernsehfilms
‚Zwei Leben, eine Hoffnung‘ (SAT.1)
und der Fernsehserie
‚Club der roten Bänder‘ (VOX)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Richard Huber hat mit ‚Zwei Leben. Eine Hoffnung‘ einen Film über das Thema Organspende geschaffen, der unter die Haut geht. Jede Figur er-scheint in ihrer Haltung und ihrem Handeln absolut glaubwürdig und erweist sich darin als eigener, starker Charakter. Richard Huber zeigt uns ebenso eindringlich wie fast schon nüchtern, was passiert, und erreicht dadurch einen Grad von ungeheurer Intensität. Wir sind in den Bann gezogen, halten es in manchen Momenten kaum aus. Eine Regie, die nicht davor zurückschreckt, sich dem Leben zu stellen.
Mit dem ‚Club der roten Bänder‘ gelingt Richard Huber etwas, was oft versucht wird, aber selten gelingt: die Adaption eines vorbestehenden Werkes aus einer anderen Sprache, einer anderen Gesellschaft – für ein anderes als ursprünglich gedachtes Publikum. Richard Huber führt seine Figuren, indem er sie für uns interpretiert. Er übersetzt sie nicht nur, sondern deutet sie für uns in unserer Wirklichkeit. So werden die sechs Jugendlichen auf der Krebsstation, auf der der Tod allgegenwärtig ist, zu Unseresgleichen. Eine großartige Regieleistung!
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Bantry Bay Productions
Gerda Müller und Jan Kromschröder
als Produzenten der Fernsehserie
‚Club der Roten Bänder‘ (VOX)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Gerda Müller und Jan Kromschröder adaptieren mit der Produktion ‘Club der Roten Bänder‚ ein vorbestehendes Werk aus einer anderen Sprache, einer anderen Gesellschaft – für ein anderes als ursprünglich gedachtes Publikum. Sie lassen es nicht mit der Übersetzung auf sich beruhen, sondern sie sorgen mit ihren Autoren Jan Martin Scharf und Arne Nolting für die Übertragung der ergreifenden Geschichten in unsere Wirklichkeit. So werden die sechs Jugendlichen auf der Krebsstation, auf der der Tod allgegenwärtig ist, zu Unseresgleichen. Nicht nur mutig, sondern kongenial ist es, nicht nur Jan Martin Scharf mit der Regie zu betrauen, sondern auch einen Krimi- und Komödienspezialisten wie Richard Huber, der diese so tragischen Biografien noch einmal neu erzählen kann.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Olli Dittrich
als Autor und Darsteller von
‚Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war‘ (ARD)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Olli Dittrichs Darstellung der Geschichte von ‚Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war‚, ist wie eine Fata Morgana. Es gibt sie nicht – obwohl der Zuschauer sie doch ganz genau vor Augen hat. So perfekt ausgedacht und inszeniert ist diese angebliche Enthüllungsreportage über jenen Mann, der durch seine zufällige Ähnlichkeit mit dem Fußballstar vor knapp 50 Jahren als dessen Doppelgänger engagiert wurde. Anfangs vertrat er ihn nur bei gesellschaftlichen und beruflichen Anlässen, wenn Franz nicht konnte, sollte oder wollte. Mit zunehmender Popularität Beckenbauers dann immer häufiger auch bei größeren Events. Bis die Sache irgendwann aufzufliegen droht und Schorsch Aigner lieber vorher auspackt.
Olli Dittrich, der auch die Idee zu dieser Figur hatte, stellt echte Dokumentaraufnahmen so geschickt in einen frei erfundenen Zusammenhang, dass die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiction im Auge des Betrachters tatsächlich verschwinden. Und Olli Dittrich spielt den Schorsch Aigner ganz dicht am Original aber nie ironisch und gerade deshalb wahnsinnig komisch. Die Jury findet: Das ist intelligente und preiswürdige Unterhaltung!
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an die
Sky Sportredaktion,
vertreten durch Sportchef Roman Steuer und Kommentator Wolf-Christoph Fuss für die
‚Sky Bundesliga-Konferenz – das Original‘ (Sky)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Kein Sport zieht so viele Menschen in seinen Bann wie der Fußball. Woche für Woche strömen Hunderttausende von Fans in die Stadien der Bundes-liga. Ein Vielfaches davon erlebt die Bundesliga jedoch zu Hause oder in den Sportsbars: Die Emotionen, die sich in den Stadien an jedem Spieltag Bahn brechen, transportiert die Sky Bundesliga-Konferenz auf die Fernseh-Bildschirme der Zuschauer in ganz Deutschland. Bis ins Jahr 2000 war eine Live-Schaltung zwischen mehreren parallel stattfindenden Spielen nur aus dem Hörfunk bekannt. Sky änderte das am 12. August 2000 mit der ersten TV-Produktion der Bundesliga-Konferenz. Während ihres mittlerweile 15-jährigen Bestehens diente sie auch über den Fußball hinaus zahlreichen Sport-Produktionen weltweit als Vorbild. Mit regelmäßig zweistelligen Marktanteilen am Samstagnachmittag ist die Konferenz aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Dietmar Klumpp
als Autor und Regisseur der
‚Reportage: Kampf für Frieden im Kongo – Die größte UNO-Mission der Welt (Abenteuer Leben)‘ (Kabel eins)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Es ist eine der großen Tragödien unserer Zeit, seit 20 Jahren tobt ein Bürgerkrieg im Osten des Kongo, der nach Schätzung schon mehr als sechs Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Ein extrem blutiger Konflikt, der kaum noch Eingang in unsere Wahrnehmung findet. Mit enormem Aufwand versucht die Weltgemeinschaft seit vielen Jahren, Frieden im Osten des Kongo herzustellen. Der deutsche Diplomat Martin Kobler leitet diese UN-Mission mit 20.000 Blauhelmen. Der Autor und Regisseur Dietmar Klumpp verknüpft in bestechender Weise die zahlreichen Ebenen des Konflikts. Er führt uns in seinem Beitrag ganz nah an die Entscheidungsebenen der UN-Mission zwischen UN-Sicherheitsrat in New York, der kongolesischen Regierung in Kinshasa und dem Hauptquartier der UN-Truppen, heran. Er zeigt aber auch die trostlose Realität vor Ort und die Ausweglosigkeit der Situation, von der viele Interessengruppen zu profitieren scheinen, nur nicht die Menschen die dort leben müssen.
BAYERISCHER FERNSEHPREIS 2016
an
Maike Conway
als Autorin und Regisseurin der Dokumentation
‚Niemand darf es wissen – Corinne und ihr Geheimnis‘ (ZDF)
dotiert mit 10.000 Euro
Begründung der Jury:
Corinne wurde bei der Geburt von ihrer Mutter mit dem HIV-Virus infiziert. Um soziale Ausgrenzungen zu vermeiden, soll das niemand wissen, aber für Corinne wird ihr Geheimnis zunehmend zur Belastung. Zehn Jahre begleitet Maike Conway den Versuch des Mädchens, trotz dieser Hypothek ein ganz normales Leben zu führen und erwachsen zu werden. Unprätentiös und mit großem Einfühlungsvermögen erzählt die Filmemacherin deren Leben vom achtjährigen Schulkind bis zum Abitur und zu ihrem anschließenden Outing gegenüber engen Freunden. Maike Conway gelingt eine großartige Langzeitdokumentation, die deutlich macht, wie HIV das Leben eines Kindes prägt. Ein Film, der Verständnis weckt, Vorurteile und Ängste abzubauen vermag und Hoffnung geben kann.
Mehr Informationen zum Bayerischen Fernsehpreis 2016 unter www.stmwi.bayern.de/service/wettbewerbe/bayerischer-fernsehpreis/
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