„Ermutigung, für unsere demokratischen Werte einzutreten“ – Kultusminister Dr. Spaenle bei Enthüllung der Gedenktafel für NS-Widerstandskämpfer Fritz Gerlich
MÜNCHEN. „Das Beispiel des Archivars und Journalisten Fritz Gerlich ermutigt uns, für unsere demokratischen Werte sowie die Meinungs- und Pressefreiheit einzutreten“, betonte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle anlässlich der Enthüllung der Gedenktafel für den NS-Widerstandskämpfer Fritz Gerlich.
Minister Spaenle, selbst Historiker, skizzierte den Lebensweg des Archivars und Journalisten und hob dessen Mut und Standhaftigkeit hervor: „Auch unter schwierigen Bedingungen hat Gerlich auf einen kritischen öffentlichen Diskurs gesetzt, um eine Machtübernahme der Nationalsozialisten zu verhindern.“
Gerlich 1934 ermordet
Gerlich hat in der Zeitschrift „Der gerade Weg“ Hitler und die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten früh enthüllt und kritisiert. Bereits wenige Tage nach dem Reichstagsbrand im März 1933 wurde der Archivar und Journalist in München von SA-Männern in „Schutzhaft“ genommen, im Zusammenhang mit dem „Röhm-Putsch“ 1934 ins KZ Dachau gebracht und dort erschossen.
Die Gedenktafel soll an den Widerstandskämpfer Gerlich, der damit eines der frühen Opfer der NS-Verfolgung in Bayern war, erinnern.
Staatliche Archive diskutieren eigene Vergangenheit
Kultusminister Spaenle begrüßte, dass die Enthüllung der Gedenktafel für Fritz Gerlich zu Beginn eines Kolloquiums der Staatlichen Archive Bayerns zu ihrer Geschichte in der NS-Zeit steht. „Die vertiefte Beschäftigung mit dem Unrechtsregime der Nationalsozialisten ermöglicht es, Lehren für eine wehrhafte Demokratie und entsprechendes Handeln zu ziehen. Die staatlichen Archive leisten hier einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte“, so Minister Spaenle.
Das Kolloquium der Staatlichen Archive in Bayern bietet vom 26. Oktober bis 28. Oktober 2016 zahlreiche Fachvorträge im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet der öffentliche Vortrag zu „Bayern und die NS-Zeit“ von Prof. Dr. Ferdinand Kramer (Institut für Bayerische Geschichte) am Mittwoch, 26. Oktober 2016, von 18.00 bis 19.00 Uhr. Eine weitere öffentliche Betrachtung von Prof. Dr. Magnus Brechtken (Institut für Zeitgeschichte) widmet sich am Donnerstag, 27. Oktober 2016, von 18.00 bis 19.00 Uhr der Thematik „Geschichtswissenschaften im Nationalsozialismus“.
Elena Schedlbauer, precherin, 089 – 2186 2024
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