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Mit einer wiederentdeckten, berührenden deutsch-französischen Familiengeschichte hat eine Gruppe von 20 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 11 des Wilhelm-Diess-Gymnasiums Pocking mit ihrer Französischlehrerin Elke Hankofer-Bloch den 1. Preis des bundesweiten Wettbewerbs „Bertrand Herz“ gewonnen.
Der vom Institut français Deutschland ausgeschriebene Wettbewerb, benannt nach dem französischen Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugen Bertrand Herz, richtete sich im Schuljahr 2024/25 erstmals bundesweit an Französischlernende der Jahrgangsstufen 9 bis 11. Im Rahmen eines feierlichen Empfangs im Bayerischen Staatsministerium gratulierten Amtschef Martin Wunsch sowie der Generalkonsul der Republik Frankreich in Bayern, Alexandre Vulic, den Schülerinnen und Schülern.
Amtschef Martin Wunsch dankt der Schülergruppe: „Ihr habt eine Brücke zwischen der heutigen Jugend und einem bewegenden, oft schon vergessenen Kapitel der deutsch-französischen Geschichte geschlagen.“
Generalkonsul der Republik Frankreich in Bayern Alexandre Vulic lobt und hebt die Sprachmotivation und das historische Gespür der Jugendlichen hervor: „Euer Beitrag zeigt, dass die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich auch in der Gegenwart noch von hoher Aktualität ist und Menschen bewegt.“
Im Mittelpunkt der ausgezeichneten Arbeit steht eine bislang unbekannte Familiengeschichte: Die Schülergruppe konnte nach über 80 Jahren den Kontakt zwischen den deutschen und französischen Familienteilen des Schülers Leon Grasmüller herstellen, der bislang keine Kenntnisse über seinen Urgroßvater hatte und diesen dank des schulischen Projekts entdeckte: Antonin Chemarin war als französischer Kriegsgefangener während des Zweiten Weltkriegs in Safferstetten (heute Gemeinde Bad Füssing, Landkreis Passau) zur Zwangsarbeit auf einem Bauernhof eingesetzt. Dort entwickelte sich eine „verbotene“ Liebesbeziehung zu Leons Urgroßmutter, die ebenfalls auf dem Hof arbeitete. Dass Chemarin der Vater des gemeinsamen Kindes – also der Großmutter des heutigen Schülers – war, blieb jahrzehntelang ein Familiengeheimnis.
Die Pockinger Schülerinnen und Schüler werden zur Preisverleihung im Herbst durch die Französische Botschaft nach Berlin eingeladen.
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