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Die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Bayern ist besorgniserregend. RIAS Bayern wurden mit 1515 Meldungen im Jahr 2024 fast doppelt so viele antisemitische Vorfälle bekannt wie im Vorjahr. 80 Prozent der Vorfälle beinhalteten israelbezogenen Antisemitismus. Bei der Fachtagung „Kritik oder Hetze? Israelbezogener Antisemitismus: erkennen, handeln, vorbeugen!“ im Sozialministerium unterstrich Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf Bayerns Engagement für eine wehrhafte Demokratie und den Schutz jüdischen Lebens: „Seit dem Massaker der Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 hat Antisemitismus weltweit und auch hier in Bayern stark zugenommen. Wir senden ein klares Signal: Wir dulden keinen Antisemitismus! Das Engagement gegen Judenhass ist Engagement für die Demokratie – und das ist unser aller Auftrag. Erinnern heißt: Begreifen, was war, was ist, was werden kann. Der Holocaust war bestialisch und unmenschlich, aber von Menschen gemacht. Im Freistaat Bayern handeln und bekennen wir uns zu unserer historischen Verantwortung.“
Die Fachtagung beleuchtete die vielschichtigen Erscheinungsformen israelbezogenen Antisemitismus und erarbeitete Strategien zu dessen Bekämpfung. Hochkarätige Experten und Expertinnen, darunter Prof. Dr. Lars Rensmann von der Universität Passau und Dr. Annette Seidel-Arpaci von RIAS Bayern, lieferten wertvolle Einblicke in die Hintergründe und aktuellen Herausforderungen dieser besorgniserregenden Entwicklung. Auch die Grußworte von Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und der Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr.h.c.mult. Charlotte Knobloch, mahnten zu höchster Aufmerksamkeit und Engagement gegen Antisemitismus.
Neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen mit dem Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz, Andreas Franck, Alexandra Dratva vom Verein für Aufklärung und Demokratie, Dr. Gürcan Kökgiran von MIND prevention und dem Beauftragten der Bayerischen Polizei gegen Hasskriminalität, Michael Weinzierl, und Dr. Ludwig Spaenle, Sozialministerin Scharf und Generalkonsulin des Staates Israel, Taylor Lador-Fesher, bot die Veranstaltung praxisorientierte Workshops, die sich mit methodischen Ansätzen zur Sensibilisierung und Prävention beschäftigten. Ob in den Bereichen Kunst und Kultur, Migrationskontexte oder direkter Austausch durch Begegnung – die Workshops zeigten vielfältige Wege auf, was man israelbezogenem Antisemitismus präventiv entgegensetzen kann.
Ein besonderer Fokus lag auf dem Aspekt der Bildung und Jugendarbeit. „Begegnung fördert Vertrauen, Verständnis, Empathie und Toleranz. Es bleibt eine wichtige Säule unserer Präventionsarbeit, dass sich Jugendliche untereinander austauschen und die Gefahren von Radikalisierung erkennen“, so Scharf weiter.
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