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Die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf hat ihre Vorgängerin Christa Stewens mit einer Festveranstaltung zum 80. Geburtstag und einem Fachgespräch im Bayerischen Sozialministerium gewürdigt.
Scharf nannte in ihrer Festrede Stewens „einen Fels für das soziale Bayern – freundlich im Ton, klar in der Sache. Mit ihrer eindeutigen Handschrift hat Christa Stewens das menschliche und soziale Gesicht unserer Heimat gestaltet. Sie hat eine neue Ära für frühkindliche Bildung eingeleitet. Sie hat Kinderbetreuung neu gedacht – weg von der bloßen Personal-, hin zur kindbezogenen Förderung.“ Stewens‘ Kompass sei immer die Wahlfreiheit gewesen, so Scharf weiter: „Familien sollen selbst entscheiden: Krippe, Kindergarten, Hort oder zuhause.“
Scharf, Stewens und Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, nahmen an einem Fachgespräch zum Thema: „2005-2025: Sozialstaat im Wandel – von Hartz IV bis neue Grundsicherung“ teil. Ministerin Scharf erklärte: „Unser Sozialstaat ist ein Kraftzentrum der Solidarität. Doch wir stehen an einem Wendepunkt. Unser Sozialstaat darf nicht selbst zum Sozialfall werden. Sozial ist, was Chancen vererbt statt Defizite.“ Für die Sozialministerin steht fest: „Wer Hilfe braucht, bekommt sie – verlässlich und würdevoll. Aber wer gesund ist, wer kann, der muss mit anpacken. Arbeit ist mehr als Broterwerb. Arbeit ist Teilhabe, Selbstbewusstsein, Sinn und lebenslanges Lernen. Arbeit muss sich lohnen“
Stewens meinte: „Nicht der Sozialstaat als solcher stellt das Problem dar, sondern verzögerte Anpassungs- und Modernisierungsprozesse. Und in allen Prozessen ist ein Zuviel an Bürokratie!“
Nahles würdigte die Lebensleistung der Jubilarin: „Christa Stewens war als Sozialpolitikerin eine Vordenkerin, die sich für soziale Infrastruktur und Teilhabe stark gemacht hat. Stets stand für sie der Mensch, der auf Unterstützung angewiesen ist, im Mittelpunkt. Heute ist dieser Ansatz in der deutschen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik fest verankert. Damit ist auch Christa Stewens‘ Handschrift bis heute erkennbar. Dafür möchte ich ihr danken.“
Stewens‘ politische Karriere begann 1972 in der Frauen-Union. Seit 1978 gehört sie dem Kreistag des Landkreises Ebersberg an. Kommunalpolitisch aktiv war sie zudem im Gemeinderat Poing (1978-2002). Dem Bezirkstag Oberbayern gehörte sie von 1990 bis 1994 an. Zwischen 1994 und 2013 vertrat sie im Bayerischen Landtag den Stimmkreis Ebersberg.1998 berief der damalige Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber Stewens als Staatssekretärin ins Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Von 2001 bis 2008 war sie Bayerische Sozialministerin und Frauenbeauftragte der Staatsregierung, von 2007 bis 2008 zusätzlich stellvertretende Ministerpräsidentin. Seit 2020 steht sie dem Nachbarschaftsbeirat des Münchner Flughafens vor. Stewens politisches Wirken wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Verdienstorden, der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold, der Staatsmedaille für soziale Verdienste und dem Bundesverdienstkreuz.
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