Pressemitteilungen
Bayerns Europaminister Eric Beißwenger hat am Dienstag im Marmorsaal des Prinz-Carl-Palais in München Förderschecks für neun Projekte von sieben bayerischen Trägern der Entwicklungszusammenarbeit übergeben.
Staatsminister Eric Beißwenger: „Bayern denkt Entwicklungszusammenarbeit ganzheitlich. Es geht nicht nur um Hilfe, sondern um echte Partnerschaft und Verantwortung. Gerade Afrika verdient unsere besondere Aufmerksamkeit. Der Kontinent ist jung, dynamisch, voller Energie und steht gleichzeitig vor großen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Problemen mit der Ernährungssicherheit und einem starken Bevölkerungswachstum. Als wirtschaftsstarkes Land können wir Wissen, Technologie und Erfahrung teilen. Unsere Projektpartner stehen für Mut, Innovation und Zusammenarbeit. Sie alle sind Botschafterinnen und Botschafter Bayerns in der Welt. Mit unserem Bayerischen Afrikapaket sind wir in Deutschland echte Pioniere. Seit 2019 haben wir mit rund 45 Millionen Euro Projekte gefördert im Senegal, in Äthiopien, Südafrika, Tunesien und – jetzt neu – auch in Kenia. Afrika ist ein Kontinent der Chancen – gerade für Bayern. Er bietet ein ideales Umfeld zur Diversifizierung unserer Lieferketten und riesiges Potential für unsere Unternehmen.“
BBV-Landfrauen
Mit dem Projekt Stärkung von Bäuerinnen und Landfrauen in Djourbel, Gossas und Kaolack in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen haben sich die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband im Senegal zum Ziel gesetzt, Frauen im ländlichen Raum zu stärken, und zwar dort, wo ihre Rolle für das Gemeinwesen besonders wichtig ist – in den Dörfern, in den Familien, in der Landwirtschaft. Sie unterstützen Landfrauen in zentralen Regionen des Senegals. Dort entstehen Strukturen, die den Frauen helfen ihren Interessen Gehör zu verschaffen, beim Zugang zu Bildung und dem Aufbau von Netzwerken. Das Projekt verbindet praxisorientierten Wissenstransfer, Austausch mit bayerischen Landfrauen und das Training lokaler Führungskräfte. Ziel ist es, wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen, Eigeninitiative zu fördern und Frauen als Motoren der Entwicklung sichtbar zu machen
Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft BBW
Mit dem „Hub4Africa“ hat das Bildungswerk eine digitale Lernplattform aufgebaut, die jungen Menschen ortsunabhängige Bildung in sechs Sprachen ermöglicht. Die neue Projektphase erweitert das Angebot um Teilqualifizierungen, 90 neue Lernmodule und fünf Berufsprofile. Damit wird digitale Bildung zu einem Instrument für Beschäftigung, Einkommenssicherung und auch für gesteuerte Fachkräftezuwanderung nach Bayern.
Das zweite BBW-Projekt, „RECAP – Recycling Capacities for Plastics“, greift ein global drängendes Thema auf: den Umgang mit Kunststoffabfällen. In Tunesien und im Senegal wird mit den Projektgeldern die Recyclingwirtschaft gefördert. Es werden praxisnahe Schulungsmaterialien erstellt, Fachkräftetrainings durchgeführt und eine Netzwerk-App zur Prozessoptimierung aufgebaut. Damit entsteht eine funktionierende Kreislaufwirtschaft – ökologisch, sozial und wirtschaftlich.
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung – Brot für die Welt
Seit über 50 Jahren ist Brot für die Welt in Äthiopien aktiv und in enger Partnerschaft mit lokalen Organisationen verwurzelt. Das neue Projekt in der North Shewa Zone der äthiopischen Region Amhara will die Ernährungssicherheit und Klimaresilienz von Haushalten stärken, die besonders von Dürre und Ernteausfällen betroffen sind. Durch innovative agroökologische Anbaumethoden, nachhaltige Bewässerungssysteme und den Einsatz klimaresistenter Pflanzen wird die Versorgung verbessert. Gleichzeitig werden berufliche Kurzqualifizierungen für arbeitslose Jugendliche in Gartenbau, Bienenzucht und Handwerk angeboten – und damit neue Einkommensperspektiven.
Hanns-Seidel-Stiftung
In Kenia entsteht mit dem Projekt „E-Mobilität als Innovationsmotor“ ein völlig neuer Ausbildungsgang: Zweiradmechaniker mit Schwerpunkt Elektroantrieb. Ziel ist es, Fachkräfte für den wachsenden Sektor der Elektromobilität auszubilden und gleichzeitig das Pilotprojekt für e-lastenradbasierte Lieferservices zu erproben – ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zur Klimastrategie in Kenia.
Das zweite Projekt der Stiftung ist in der bayerischen Partnerprovinz Westkap in Südafrika. Hier geht es um die Stärkung kommunaler Selbstverwaltung, die Weiterentwicklung der Polizeiausbildung und den wirtschaftlichen Austausch mit Bayern – etwa in den Bereichen Landwirtschaft und Tourismus. Fachveranstaltungen, Partnerschaften zwischen Landwirtschaftsschulen und Delegationsbesuche bringen bayerische und südafrikanische Akteure zusammen.
Maschinenring Foundation
Die Maschinenringe sind eine echte bayerische Erfolgsgeschichte – geboren aus Solidarität und dem Prinzip „Gemeinsam sind wir stärker“.
Was in Bayern begann, trägt inzwischen als Exportschlager auch Früchte in Afrika: Mit rund 186 gegründeten Maschinenringen und über 32.000 Mitgliedsbetrieben wurde die Produktivität im Senegal deutlich gesteigert – eine richtiges Vorzeigeprojekt. Und seit 2024 werden auch in Kenia landwirtschaftliche Selbsthilfeorganisationen nach bayerischem Vorbild aufgebaut. Geplant ist die Gründung von 55 neuen Maschinenringen, die Landwirten helfen, moderne Technik gemeinsam zu nutzen, Kosten zu senken und die Produktivität zu steigern. Das Projekt verbessert nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern schafft auch Arbeitsplätze – in der Landwirtschaft und in den vor- und nachgelagerten Bereichen.
Stiftung Menschen für Menschen
Die von Karlheinz Böhm gegründete Stiftung ist eine echte Institution im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, die sich seit über 40 Jahren in Äthiopien engagiert. Bayern unterstützt ein neues Projekt in Addis Abeba – ein modernes Berufsbildungszentrum (TVET) mit Qualifizierungsmöglichkeiten für bis zu 800 junge Menschen pro Jahr. Dort werden praxisnahe Ausbildungen in Kfz-Technik, Elektrik, Elektrotechnik, Textil- und Fertigungstechnik angeboten. Mit modernen Werkstätten und Klassenräumen entsteht ein Leuchtturmprojekt, das Bildung, Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung verbindet.
Technische Universität München
Das Projekt „Water Hub Western Cape“ der TU München zeigt, wie Wissenschaft ganz praktisch helfen kann. Dabei werden gemeinsam mit der Universität Kapstadt und der Stadt Stellenbosch naturbasierte Verfahren zur Abwasserbehandlung entwickelt. Ziel ist es, verschmutztes Wasser aus informellen Siedlungen so aufzubereiten, dass es wieder für die Landwirtschaft genutzt werden kann. Auch eine Biogas-Demonstrationsanlage wird entstehen. Durch das Projekt wird die lokale Wertschöpfung gefördert und Arbeitsplätze geschaffen.
Eine Auswahl an Fotos von dem Termin kann auf www.bayern.de heruntergeladen werden.
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