Fremdsprachenlernen ohne Berührungsängste
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz gratuliert teilnehmenden Schulen zum erfolgreichen Abschluss der Stiftung Bildungspakt Bayern-Modellversuche Bilinguale Grundschule Englisch und Bilinguale Grundschule Französisch
MÜNCHEN. Sprachen gelten als Schlüssel zur Welt und können im Laufe eines Lebens so manche Türe öffnen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Erlernen einer Fremdsprache zu beginnen? Insgesamt 32 Modellschulen haben in den beiden Modellversuchen Bilinguale Grundschule Englisch/Französisch der Stiftung Bildungspakt Bayern (SBB) erprobt, inwieweit ein Lernen in zwei Sprachen bereits im Grundschulalter eine Bereicherung sein kann. Das bei der heutigen Abschlussveranstaltung vorgestellte Ergebnis ist jedenfalls eindeutig: „Die Kinder in den bilingualen Grundschulklassen haben mit großer Begeisterung und viel Freude in zwei Sprachen gelernt und hatten keinerlei Berührungsängste“, betont Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, die zugleich Vorsitzende der SBB ist.
Das Konzept: Im Rahmen des Modellversuchs wurden an den teilnehmenden Schulen neben den regulären Klassen eigene bilinguale Klassen eingerichtet, sodass die Teilnahme für alle Schülerinnen und Schüler auf freiwilliger Basis erfolgte. Für diese stand neben dem in der 3. Klasse beginnenden Fremdsprachenunterricht bereits ab der 1. Klasse auch Unterricht in den Fächern Heimat- und Sachunterricht, Mathematik, Kunst, Musik und Sport bei geeigneten Themen in den Sprachen Englisch/Französisch auf dem Stundenplan. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: „Die Evaluation der Schulversuche hat ergeben, dass die Kinder in bilingualen Klassen auch in Fächern wie Mathematik oder Deutsch ebenso große Fortschritte erzielen wie die in den regulären Klassen“, berichtet Anna Stolz und führt fort: „Die Kinder haben während der Modellversuche nicht nur in zwei Sprachen gelernt, sie sind nun auch ein Stück weit vertraut mit der Kultur der jeweiligen Länder. Dafür haben sich Schulleitungen und Lehrkräfte wirklich etwas einfallen lassen und z. B. Partnerschaften mit französischen Schulen auf die Beine gestellt, ein Schulfest zum St. Patrick’s Day organisiert oder ein Theaterstück zum Jahrestag des Elysee-Vertrages inszeniert. All das ist weit mehr als sprachliche Bildung, das ist kulturelle Vielfalt und Völkerverständigung, auf die alle Beteiligten sehr stolz sein können.“
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat die Modellversuche maßgeblich unterstützt. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt betont den Stellenwert früher Fremdsprachenförderung: „Damit wir als Wirtschaftsstandort international wettbewerbsfähig bleiben, sind wir auf gute Beziehungen über Ländergrenzen hinweg angewiesen. Internationaler Austausch gelingt aber nur, wenn man sich miteinander verständigen kann. Darum ist es wichtig, dass wir unseren Nachwuchs so früh wie möglich an Fremdsprachen heranführen und die Kinder in der Entwicklung der Sprachkenntnisse zielgerichtet fördern. Denn je eher sie in Kontakt mit der Fremdsprache kommen, desto größer sind die Lernerfolge. Die Schulversuche ‚Bilinguale Grundschule Englisch‘ und ‚Bilinguale Grundschule Französisch‘ setzen genau hier an. Darum haben wir sie im Rahmen der Stiftung Bildungspakt Bayern gerne unterstützt.“
Modellversuch Bilinguale Grundschule und Blick in die Zukunft
Ziel beider Modellversuche der Stiftung Bildungspakt Bayern (SBB) war es, den Grundschulkindern an insgesamt 32 Modellschulen einen kindgerechten und praxisorientierten Zugang zu den modernen Fremdsprachen Englisch, bzw. Französisch zu ermöglichen und sie so in ihrer Sprachkompetenz zu stärken. Der Modellversuch Bilinguale Grundschule Englisch startete an 21 Modellschulen im Schuljahr 2015/2016, zwei Jahre später wurde das Projekt mit 11 weiteren Schulen auch auf Französisch ausgeweitet. So endete der auf 5 Jahre ausgelegte Modellversuch Bilinguale Grundschule Englisch eigentlich bereits im Schuljahr 2019/2020. Wegen der Corona-Pandemie wurde die entsprechende Abschlussveranstaltung jedoch verschoben und erfolgte nun gemeinsam mit dem Abschluss des Modellversuchs Bilinguale Grundschule Französisch. Die wissenschaftliche Begleitung der Schulversuche erfolgte durch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Unterstützt wurden die Vorhaben maßgeblich durch die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw). Die Ergebnisse der beiden erfolgreichen Modellversuche sollen das Schulleben auch nachhaltig bereichern und so entsteht nach der gelungenen Etablierung des Schulprofils Bilinguale Grundschule Englisch zum Schuljahr 2020/2021 ab September 2023 auch das neue Schulprofil Bilinguale Grundschule Französisch.
Diese Schulen nahmen am Schulversuch „Bilinguale Grundschule Französisch“ teil:
Elias-Holl-Grundschule Augsburg
Loschge-Grundschule Erlangen
Pestalozzi-Grundschule Erlangen
Grundschule Fürth, Frauenstraße
Grundschule Iffeldorf
Grundschule München an der Weißenseestraße
Grundschule München am Winthirplatz
Grundschule Nürnberg, Insel Schütt
Christian-Maar-Grundschule Schwabach
Sankt-Ulrich-Grundschule Schwabmünchen
Grundschule Thüngen
Diese Schulen nahmen am Schulversuch „Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale Grundschule Englisch“ teil:
Grundschule Asbach-Bäumenheim
St.-Anna-Grundschule Augsburg
Westpark-Grundschule Augsburg-Pfersee
Grundschule Bobingen an der Singold
Hans-Scholl-Grundschule Burglengenfeld
Grundschule Eichstätt – Am Graben
Loschge-Grundschule Erlangen
Josef-Dosch-Grundschule Gauting
Grundschule Großberg
Grundschule Ingolstadt-Zuchering
Grundschule Kaufering
Dreiberg-Schule Knetzgau – Grundschule
Lucas-Cranach-Grundschule Kronach
Grundschule München an der Feldbergstraße
Grundschule München an der Waldmeisterstraße
Cunz-Reyther-Grundschule Niederndorf
Grundschule Offenstetten
Hans-Carossa-Grundschule Pilsting
Anni-Pickert-Grundschule Poing
Kilian-Grundschule Scheßlitz
Herigoyen-Grundschule Sulzbach am Main
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