Pressemitteilungen
Der Chinesenfasching in Dietfurt an der Altmühl gehört zu den bekanntesten Faschingsveranstaltungen in Bayern. Am „Unsinnigen Donnerstag“ findet ein Umzug mit rund 1.500 Menschen statt. Das „Kaiserpaar“, teilweise chinesisch gewandete Fußgruppen und Umzugswagen, bewegen sich in Richtung Stadtplatz, dort bildet der „Empfang“ vor dem „Thron“ einen Höhepunkt. Der Name basiert auf dem historischen Ortsnecknamen „Chinesen“ für die Dietfurter und wird seit dem frühen 20. Jahrhundert als Faschingsmotto umgesetzt. Heute gibt es einen engagierten Kulturaustausch mit China, zum Umzug kommt der Generalkonsul und chinesische Kulturvereine beteiligen sich. Die Beschäftigung mit China wird im Sommer durch die chinesischen Kulturtage fortgesetzt.
Beim Goldschlagen werden kleine Metallplättchen durch intensive Bearbeitung mittels unzähliger Hammerschläge zu extrem dünnen Goldblättchen, dem Blattgold, verarbeitet. In Deutschland existiert das Goldschlägerhandwerk nur noch in der mittelfränkischen Stadt Schwabach, die seit dem 16./17. Jahrhundert für ihre Goldschläger- und Blattgoldarbeiten berühmt ist. Blattgold aus Schwabach wurde und wird heute noch weltweit exportiert. Die Blättchen aus Gold und verschiedenen Legierungen werden vorwiegend beim Vergolden weiterverarbeitet, finden aber auch in Lebensmitteln Verwendung.
Die Studioglasbewegung Frauenau zielt seit den 1960er Jahren auf handwerklich und künstlerisch gestaltetes Glas – meist Unikate – ab, das nicht den Regeln der seriellen und auf Akkord abzielenden Glasproduktion in großen Glashütten folgt. Studioglas wird in Frauenau und seiner Umgebung inzwischen von mehreren Generationen von Handwerkerinnen und Handwerkern sowie Künstlerinnen und Künstlern in individuellen Studios und Werkgemeinschaften hergestellt. Zentral für die Vermittlung ist die 1987 gegründete internationale Sommer-Akademie. Dadurch werden Wissen und Können in einer Region erhalten und vermittelt, die bis vor wenigen Jahrzehnten für die Glasproduktion in Bayern und darüber hinaus von zentraler Bedeutung war.
Das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes wurde aktuell um insgesamt achtzehn lebendige Traditionen auf nun insgesamt 168 Einträge (149 Kulturformen und 19 Modellprogramme zur Erhaltung Immateriellen Kulturerbes) erweitert.
Auf Empfehlung des Fachkomitees der Deutschen UNESCO-Kommission entscheiden die Kulturministerkonferenz und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im zweijährigen Turnus in einem mehrstufigen Verfahren über die Neuaufnahmen in das bundesweite Verzeichnis. Die Erstellung eines nationalen Registers ist eine Verpflichtung aus dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, dem Deutschland vor zehn Jahren beigetreten ist. Ziel ist, weltweit die Vielfalt des lebendigen Kulturerbes zu erhalten, zu pflegen und zu fördern. Die Auswahl der Vorschläge für das Bundesweite Verzeichnis erfolgt in Bayern auf Grundlage des Bayerischen Landesverzeichnisses nach fachlicher Empfehlung eines unabhängigen Expertengremiums.
Die nächste Bewerbungsrunde startet am 1. April 2025. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren finden sich im Internet unter www.ike.bayern.de. Des Weiteren besteht die Möglichkeit sich bei der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern zu informieren und beraten zu lassen (ike@volkskunde.badw.de, Tel.: 089 5155-6144).
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