Pressemitteilungen
„Heimat ist für mich kein Ort, sondern ein Gefühl – ein Stück Geborgenheit, das uns durchs Leben trägt. Die Preisträger des Heimatpreises Bayern 2025 begeistern mich. Sie zeigen, wie lebendige Kultur, gelebte Traditionen und soziales Engagement unsere Heimat stärken. Ihr Einsatz macht unse-re Dörfer, Städte und unsere Landschaft zu einem Ort, an dem sich Men-schen zuhause fühlen. Heimat bedeutet aber auch Verantwortung – für unsere Natur, unsere Gemeinschaften und für die Generationen nach uns. Diese Balance aus Bewahren und Gestalten hält Bayern stark und lebens-wert“, so Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.
Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger verleihen ihrer Heimatver-bundenheit unter anderem Ausdruck in den Bereichen Kunst, Integration und kulturelle Verständigung, Leseförderung, Erhalt von Kulturerbe und Denkmalpflege sowie Geschichtsforschung und Geschichtsvermittlung.
Den „Heimatpreis“ erhalten:
Englmarisuchen – Fördervereinigung Sankt Englmar, Niederbayern:
Das Englmarisuchen in St. Englmar (Landkreis Straubing-Bogen) ist ein Schauspiel, das die Legende vom Tod und Auffinden des seligen Englmar erzählt. Alljährlich am Pfingstmontag ziehen Darstellerinnen und Darsteller in historisierenden Kostümen mit einem von Ochsen gezogenen Wagen zum Kapellenberg, wo der Einsiedler um 1100 ermordet worden sein soll. Die frühesten Belege für die Tradition stammen aus der Mitte des 19. Jahr-hunderts. Die 1958 gegründete Fördervereinigung Sankt Englmar hat sich der Erhaltung des Brauches verschrieben. An der Durchführung und den dazugehörigen religiösen und weltlichen Feierlichkeiten beteiligt sich ein Großteil der örtlichen Bevölkerung. Das Fest wirkt somit generationenüber-greifend und identitätsstiftend. 2020 wurde das Englmarisuchen bereits in das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetra-gen.
Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing e. V., Niederbayern:
Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 hat sich die Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing e. V. für mehr Aufmerksamkeit für die bildende Kunst in der Stadt Straubing eingesetzt. Kontinuierlich wurden bildnerische Arbeiten in zwei Halbjahresausstellungen im Sommer und Winter im Rathaussaal, im Rittersaal im Herzogsschloss und im ehemaligen Salzstadel präsentiert. Seit 1990 hat der Verein mit dem angemieteten Weytterturm auch eigene Flächen zur Verfügung, die rege für Ausstellungstätigkeit und somit zur Förderung einer aktiven Kunstszene verwendet werden. Zusammen mit Sonderausstellungen wurden in den letzten 76 Jahren insgesamt mehr als 200 Kunstaustellungen organisiert. Der Verein ist eine feste Größe in Straubing und darüber hinaus sowie eine beständige Bereicherung des kul-turellen Lebens in der Region.
LeseRatten Pfaffenwinkel e. V., Oberbayern:
Die LeseRatten Pfaffenwinkel e. V. sind ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Weilheim, der Vorlesestunden in Schulen, Kindergärten und anderen Ein-richtungen in unterschiedlichen Gemeinden im Landkreis organisiert. Seit 2009 engagiert sich der Verein in der Lese- und Sprachförderung von Kin-dern und Jugendlichen im ländlichen Raum. Mit seinem niedrigschwelligen, ehrenamtlich getragenen Angebot stärkt er Bildungszugänge, Integration und zivilgesellschaftliches Engagement. Das Vorlesen ist eine wertvolle Er-fahrung, die den Kindern und Jugendlichen dabei hilft, ihre (Lese-)Fähigkeiten und ihr Wissen zu erweitern, sich zu entwickeln und Neues zu lernen. Zusätzlich beteiligen sich die „LeseRatten“ an vielen weiteren Ver-anstaltungen im Landkreis, um so auf sich aufmerksam zu machen und neue Vorleserinnen und Vorleser, die den Kindern Freude an Büchern und am Lesen vermitteln, zu gewinnen.
ausARTen Perspektivwechsel durch Kunst, Oberbayern:
Die Initiative des Münchner Forum für Islam e. V. nutzt Kunst als Plattform für einen interreligiösen und interkulturellen Dialog, insbesondere zwischen jüdischen und muslimischen Perspektiven. Mit kreativen Formaten (z. B. Kunstworkshops, Lesungen, Vortragsabende, Ausstellungen, Panel-Diskussionen) fördert ausARTen durch kulturelle Bildung und Antirassis-musarbeit ein modernes, vielfältiges Heimatverständnis. Seit der Gründung der Initiative 2016 scheuen die Mitglieder nicht davor, Grenzen und Nor-men zu hinterfragen und sich mit Themen wie Identität, Solidarität und ge-sellschaftlichem Zusammenhalt auseinanderzusetzen und zu diskutieren. In Kooperation mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern werden neue Räume für Begegnungen und Austausch geschaffen sowie vielfältige Per-spektiven sichtbar gemacht.
Heimatverein Kempten e. V., Schwaben:
Der Heimatverein Kempten e. V. ist seit 1884 in einer Vielzahl von Berei-chen aktiv – von Archäologie und Architektur bis zu Geschichte und Volks-kunde. Er bringt seine Arbeit der interessierten Öffentlichkeit näher und berät verschiedene Gremien der Stadt. Zu den bedeutenden Projekten zählen die Herausgabe von Publikationen zur Stadtgeschichte sowie die Organisation von Vorträgen, Führungen und Exkursionen. Das historische Jahrbuch „Allgäuer Geschichtsfreund“, welches der Verein bereits seit 1888 herausgibt, zählt zu einem der bedeutendsten historischen Periodika Schwabens. Ein besonderes Anliegen ist auch die kritische Aufarbeitung der NS-Zeit und das Sichtbarmachen der Zeitgeschichte vor Ort. Durch kritischen und konstruktiven Umgang mit der Vergangenheit sowie fundierte Forschung auf sehr hohem Niveau leistet der Verein einen grundlegenden Beitrag für eine angemessene Erinnerungskultur.
Historischer Verein Babenhausen e. V., Schwaben:
Der Historische Verein Babenhausen e. V. engagiert sich seit 2002 sehr stark im Bereich der Denkmal- und Heimatpflege sowie der Geschichtsfor-schung und Geschichtsvermittlung. Sein Wirken ist geprägt von dem Motto „Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann seine Gegenwart begreifen und seine Zukunft gestalten“. Zahlreiche Projekte, wie die Restaurierung alter Bauwerke, Ausstellungen, Führungen und Vortragsreihen, fördern das öf-fentliche Interesse an der Heimatgeschichte. Eine besonders gelungene Kooperation besteht mit dem Schulzentrum Babenhausen. In dessen Räu-men präsentiert das Museum für Technik und Kommunikation (MTK) alltäg-lich genutzte Technik ab dem 20. Jahrhundert und führt so eindrucksvoll die rasante Entwicklung von der Mechanik zur Digitalisierung vor Augen. Aktuell saniert der Verein eines der ältesten Handwerksgebäude in Schwa-ben, das Meisingerhaus, nachdem es vor dem Abbruch gerettet und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Dort soll ein „Haus zur Geschichte“ mit ei-nem Archiv und Platz für Ausstellungen entstehen.
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