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Seit 2003 stellt die UNESCO immaterielle kulturelle Ausdrucksformen in den Fokus der Öffentlichkeit. Überall auf der Welt sollen überliefertes Wissen und Können, das einen wesentlichen Bestandteil unserer Alltagskulturen ausmacht, als immaterielles Kulturerbe sichtbar gemacht sowie Maßnahmen unterstützt werden, die zur Erhaltung und Weiterentwicklung geeignet sind. Bis heute sind 180 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat. Neben dem Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gibt es in Bayern ein eigenes Landesverzeichnis.
Die nächste Bewerbungsrunde für eine Aufnahme in das Bundesweite Verzeichnis sowie das Bayerische Landesverzeichnis startet am 1. April 2025. Informationen zum bundesweit einheitlichen Bewerbungsverfahren finden sich im Internet unter www.ike.bayern.de. Interessierte und Antragsteller können sich bei der Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern informieren und beraten lassen (ike@volks-kunde.badw.de, Tel.: 089 5155-6144).
Nach erfolgter Empfehlung durch das unabhängige Expertengremium können nun folgende Kulturformen neu in das Bayerische Landesverzeichnis aufgenommen werden:
Handwerkliches Schmieden
Das Schmieden gehört zu den sehr alten Handwerkstechniken, die sich je nach verwendetem Metall und geplanten Anforderungen immer weiter spezi¬alisiert haben. Das Spektrum reicht von den Eisen- und Waffenschmieden bis zu den Nagel- und Goldschmieden. Heute findet die Kunst des hand¬werklichen Schmiedens von Eisen und Stahllegierungen vor allem in kleinen Betrieben statt, in denen ebenso Neuanfertigungen produziert, wie Restaurierungsarbeiten durchgeführt werden. Sie sind aufgrund ihrer Spezialisierung und Vielseitigkeit für unterschiedlichste Arbeiten an Gebäuden, sowie bei der Restaurierung historischer Gitter und Beschläge von Bedeutung. Eine klassische Schmiedewerkstatt ist heute in vielfacher Hinsicht noch ähnlich ausgestattet wie in vorindustrieller Zeit.
Pflege der Wischauer Tracht (Gutes Praxisbeispiel)
Das Gute Praxisbeispiel betrifft die Aktivitäten der „Gemeinschaft Wischauer Sprachinsel e.V.“ zur Dokumentation, zum Erhalt und zur Pflege wichtiger Elemente der überlieferten Alltagskultur der Bevölkerung der ehemaligen deutschen Sprachinsel Wischau (heute Vyškov) in Mähren. Die Nachkommen der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner leben seit der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg mehrheitlich in Deutschland. Im Mittelpunkt der Erhaltungsbestrebungen stehen Bräuche, Mundart und Nahrungskultur, insbesondere der Erhalt und die Vorführung der Tracht, die mit dem speziellen Ziehharmonika-Kragen (ein Element städtischer Kleidung seit dem 16. Jahrhundert) einen hohen Wiedererkennungswert hat.
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