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Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat anlässlich des „Tags des alkoholgeschädigten Kindes“ am Montag (9. September) auf die gravierenden Folgen eines Alkoholkonsums in der Schwangerschaft hingewiesen. Gerlach betonte am Sonntag: „Alkoholkonsum in der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind ganz erheblich – bereits geringste Mengen können schwere gesundheitliche Auswirkungen haben und zahlreiche unumkehrbare Beeinträchtigungen verursachen. Betroffene Kinder leiden häufig ihr ganzes Leben lang an den Folgen.“
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann verschiedene Gründe haben – dabei können Unwissenheit über die Auswirkungen des Alkohols auf die Schwangerschaft und das ungeborene Kind oder auch eine psychische Erkrankung der Mutter eine Rolle spielen. Aufklärung, Prävention und niedrigschwellige, rasch verfügbare Hilfeangebote sind daher von entscheidender Bedeutung. Die durch Alkoholkonsum der Mutter ausgelösten Beeinträchtigungen werden als Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD, Foetal Alcohol Spectrum Disorder) bezeichnet.
Gerlach unterstrich: „Die Schädigungen des Ungeborenen durch Alkohol sind komplett vermeidbar, wenn in der Schwangerschaft auf Alkohol vollständig verzichtet wird. Wir setzen uns in Bayern daher schon lange entschieden für die Prävention von FASD ein und haben bereits seit 2012 die Präventionskampagne ‚Schwanger? Null Promille‘ ins Leben gerufen. Wir informieren damit über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft.“
Die Ministerin verwies auf das neue Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). Demzufolge können selbst geringe Alkohol-Mengen die Gesundheit gefährden. Dies gilt in der Schwangerschaft umso mehr.
Die Präventionskampagne „Schwanger? Null Promille!“ (www.schwanger-null-promille.de) richtet sich an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten. In acht weiteren Sprachen wird unter anderem darüber aufgeklärt, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Die Kampagne ist zudem auf Facebook, X und Youtube aktiv. Seit dem Start im Jahr 2012 hat das bayerische Gesundheitsministerium bereits rund 960.000 Euro in die Aufklärungskampagne investiert.
Das bayerische Gesundheitsministerium förderte von 2018 bis 2021 die Errichtung des Deutschen FASD KOMPETENZ ZENTRUMs Bayern in München mit rund 485.000 Euro. Auch das Bundesgesundheitsministerium beteiligte sich mit rund 243.000 Euro. Das Deutsche FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern ist eine interdisziplinäre, wissenschaftlich begleitete Anlauf- und Koordinationsstelle sowohl für werdende Eltern und betroffene Familien als auch für Fachkräfte, die Schwangere oder betroffene Familien betreuen.
Im FASD KOMPETENZZENTRUM erhalten Ratsuchende kostenlos persönliche, telefonische und digitale Unterstützung (www.deutsches-fasd-kompetenzzentrum-bayern.de ).
Bayern fördert zudem das Projekt „FASD Smiley Digital“. Dabei soll unter der Leitung des Deutschen FASD KOMPETENZZENTRUMS Bayern die Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit FASD digital evaluiert und etabliert werden. Das Projekt wird von uns mit rund 500.000 Euro gefördert, hinzu kommen knapp 300.000 Euro vom Bund.
Weitere Informationen und Projekte zum Thema Alkohol sind auf der Webseite des StMGP zu finden unter www.stmgp.bayern.de/vorsorge/sucht/alkohol/
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