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Pressemitteilung
21.09.2025
Nr. 178
Gerlach erläuterte: „Diphtherie ist eine Infektionserkrankung, die ohne Behandlung tödlich enden kann. In diesem Jahr gab es bisher sechs gemeldete Fälle in Bayern. Im Jahr 2024 waren es im Freistaat insgesamt fünf und im Jahr 2023 zehn Fälle.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Das LGL-Labor treibt bereits seit 2007 die Bekämpfung der Diphtherie voran, in dem es hochspezialisierte Diagnostik bereitstellt, neue Nachweismethoden entwickelt und grenzüberschreitende Zusammenhänge aufdeckt. Es unterstützt nationale und internationale Gesundheitsbehörden bei der Sicherstellung eines effektiven Diphtherie-Infektionsschutzes in der Bevölkerung. Außerdem berät es den Öffentlichen Gesundheitsdienst und Kliniken beim Auftreten von Diphtheriefällen. Das Labor beteiligt sich auch an der Aufklärung internationaler Diphtherieausbrüche.“
Infektionen treten in Deutschland meist nach Auslandsaufenthalten auf, da die Diphtherie vor allem in Ländern außerhalb Europas teilweise stärker verbreitet ist. Insbesondere in Kriegs- und Konfliktsituationen und nach Naturkatastrophen kommt es aufgrund fehlender Impfungen immer wieder zu Ausbrüchen. Ein engmaschiges und auch grenzüberschreitendes Monitoring ist deshalb unerlässlich.
Den besten Schutz bietet eine Impfung, die regelmäßig aufgefrischt werden sollte. Die Diphtherie kann in verschiedenen Formen auftreten. Die Rachen-Diphtherie kann ohne Therapie bei bis zu 25 Prozent der Erkrankten zum Erstickungstod führen. Entscheidend ist, dass die Infektion rechtzeitig erkannt und rasch therapiert wird.
Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL, sagte: „Die Auszeichnung ist eine große Anerkennung für die Arbeit unseres Laborteams. Sie zeigt, wie wichtig deren Engagement für die Diphtherieforschung und vor allem für die Beratung von Ärztinnen und Ärzten, medizinischen Einrichtungen und für Kolleginnen und Kollegen der örtlich zuständigen Gesundheitsämter ist – und das seit mehr als 25 Jahren.“
Deutschlandweit wurden in den vergangenen zehn Jahren (2015-2024) gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) 486 Diphtherie-Fälle gemeldet, in Bayern waren es 60 Fälle. Diphtherie ist hochansteckend, erfordert eine umgehende spezifische Behandlung und ein striktes Isolationsmanagement. Im LGL-Konsiliarlabor werden jährlich bis zu 700 Proben auf Diphtherie untersucht. Außerdem ist dort eine der größten Stammsammlungen der für die Diphtherie-Erkrankung verantwortlichen Erreger weltweit.
Im Jahr 2024 wurde das Konsiliarlabor von der WHO zum Collaborating Centre for Diphtheria ernannt und 2025 von der EU-Kommission gemeinsam mit drei anderen Laboratorien als EU-Referenzlabor für Diphtherie installiert.
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