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Pressemitteilung
09.09.2025
Nr. 169
Die Ministerin ergänzte: „Experten gehen davon aus, dass in Deutschland aufgrund von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft jährlich etwa 13.000 Kinder mit einer sogenannten Fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) zur Welt kommen. Davon sind rund 3.000 Kinder von der schwersten Ausprägung dieser Störung betroffen, dem fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Übertragen auf Bayern ist von jährlich etwa 2.000 Neugeborenen mit FASD auszugehen.“
Die gesundheitlichen Beeinträchtigungen von FASD und FAS umfassen etwa angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten in unterschiedlicher Ausprägung.
Die Ministerin führte aus: „Mit unserer Kampagne ‚Schwanger? Null Promille!' werben wir bereits seit 2012 dafür, während der Schwangerschaft vollständig auf Alkohol zu verzichten. Wir alle können werdende Mütter dabei unterstützen. Die Kampagne bringt es auf den Punkt: Kleiner Verzicht für das größte Glück!“
Die Präventionskampagne klärt über die Risiken von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft auf, informiert über Beratungs- und Hilfeangebote in Bayern und unterstützt werdende Mütter beim Alkoholverzicht mit praktischen Empfehlungen in Blogbeiträgen und in den sozialen Medien. Die wichtigsten Informationen sind auch in Leichter Sprache und sieben Fremdsprachen auf der Webseite verfügbar. Seit dem Start im Jahr 2012 hat das Bayerische Gesundheitsministerium bereits rund eine Million Euro in die Aufklärungskampagne investiert.
Gerlach erläuterte: „Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann aus Unwissenheit über die Auswirkungen auf das ungeborene Kind, aber auch aufgrund einer psychischen Erkrankung wie einer Suchterkrankung der Mutter erfolgen. Daher sind Aufklärung, Prävention und niedrigschwellige Hilfeangebote entscheidend. Hier sind auch die Partner, Geschwister, Freundinnen und Freunde oder Kollegen gefragt. Es ist wichtig, dass sowohl die Mütter als auch ihr persönliches Umfeld über die Gefahren Bescheid wissen.“
Bei Fragen zum Thema können sich Bürgerinnen und Bürger an das Deutsche FASD KOMPETENZZENTRUM Bayern wenden – eine interdisziplinäre, wissenschaftlich begleitete Anlauf- und Koordinationsstelle sowohl für werdende Eltern und betroffene Familien als auch für Fachkräfte, die Schwangere oder betroffene Familien betreuen. Ratsuchende erhalten hier kostenlos persönliche, telefonische und digitale Unterstützung.
Die Errichtung des Zentrums in München wurde von 2018 bis 2021 vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit rund 485.000 Euro gefördert. Auch das Bundesgesundheitsministerium beteiligte sich mit rund 243.000 Euro.
Weitere Informationen und Projekte zum Thema Alkohol sind auf der Webseite des Bayerischen Gesundheitsministeriums zu finden.
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