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Pressemitteilung
Nr. 184
Bayern treibt das Thema Prävention im Gesundheitsbereich massiv voran. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach am Mittwoch in München anlässlich der Vorstellung des Masterplans Prävention des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention hingewiesen.
Gerlach betonte: „Wir wissen: Unser Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen durch Bewegungsmangel, Fehlernährung und die alternde Gesellschaft. Bayern handelt: Mit unseren Konzepten kann sich jede und jeder angesprochen fühlen und perspektivisch das Gesundheitssystem finanziell entlastet werden.“
Die Ministerin erläuterte: „Wir stehen an einem Scheidepunkt. Prävention ist kein „nice to have“, sondern eine Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen weg von einer Reparaturmedizin hin zu Gesunderhaltung. Dafür ist unser Masterplan Prävention ein Meilenstein.“
Gerlach führte aus: „Mit dem Masterplan haben wir uns einen klaren Fahrplan mit ‚10 + 10‘ Zielen gegeben: Zehn strukturelle Ziele, die von Seiten der Staatsregierung umgesetzt werden, und zehn gesundheitliche Ziele, für die wir gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten.“
Gerlach ergänzte: „Zu den strukturellen Zielen zählt etwa die Einführung eines jährlichen Präventionstags, um das vielfältige Engagement für mehr Gesundheit sichtbar zu machen. Zudem richten wir mit dem Präventionspool eine zentrale digitale Plattform ein, die die Angebotsvielfalt bayernweit bündelt. Denn nur Angebote, die auch bekannt sind, werden in Anspruch genommen. So unterstützen wir die Menschen dabei, den ganz persönlichen ‚Masterplan Prävention‘ für die eigene Gesundheit zu finden.“
Die Ministerin betonte: „Bei den gesundheitlichen Zielen nehmen wir neben den häufigsten körperlichen und psychischen Erkrankungen auch die Suchtprävention, die Prävention von Infektionen sowie den Umgang mit klimawandelbedingten Gesundheitsgefahren in den Blick. Dazu haben wir mehr als 250 konkrete Maßnahmen im Masterplan festgelegt – große Initiativen und kleinere Projekte, flankiert durch unseren Präventionsfonds. Jeder Beitrag zählt!“
Gerlach fügte hinzu: „Klar ist: Viele entscheidende Weichen für mehr Prävention und Gesundheitsförderung werden auf Bundesebene gestellt. Darum enthält unser Masterplan Prävention auch konkrete Forderungen an den Bund. Wir müssen gesunde Entscheidungen leicht machen, etwa durch eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf frisches Obst und Gemüse.“
Die Ministerin erläuterte: „Zu unseren wichtigsten Maßnahmen zählen:
- Wir schaffen in Bayern mehr Aufmerksamkeit für Prävention: Dazu führen wir einen landesweiten Präventionstag ein, der jährlich im Oktober stattfindet. Wir starten am 13. Oktober 2025 an den Schulen in Bayern. Ab 2026 sind auch weitere Einrichtungen, Unternehmen, Behörden, Kliniken, Praxen, Apotheken und wer immer möchte zum Mitmachen aufgerufen.
- Wir bringen mehr Menschen in Bewegung: Passend zum Jahresthema ‚BavariaMoves‘ setzen wir ein neues Landesprogramm auf. Unter dem Leitgedanken: ‚Sport vor Ort – draußen, offen, für alle‘ wollen wir dafür sorgen, dass landesweit kostenlose, niedrigschwellige Sportangebote auf öffentlichen Flächen angeboten werden, organisiert mit den Gesundheitsämtern und Gesundheitsregionenplus.
- Wir verbessern die Qualität des Schulessens: Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus wird mit seinen Coaching-Stellen zur Kita- und Schulverpflegung ab Mitte Oktober Speiseplan-Checks für alle Schulen anbieten, um die Qualität des Schulessens zu verbessern.
- Wir stoßen neue Vorsorgemöglichkeiten an: Den Anfang machen wir mit der Erprobung einer Wechseljahresuntersuchung ‚W1‘ in Bayern. Wir setzen uns zudem für eine Erweiterung der Untersuchungsprogramme für Kinder ein, zum Beispiel mit systematischen Screenings auf psychische Auffälligkeiten.
- Wir fördern die Gesundheitskompetenz von klein auf: Dazu bringen wir in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und dem Wort & Bild Verlag ein Kinderbuch heraus, das Vorschulkinder und ihre Eltern über einen gesunden Lebensstil aufklärt.“
Gerlach ergänzte: „Der Masterplan ist das Ergebnis eines intensiven, partizipativen Arbeitsprozesses, den ich vor einem Jahr gestartet habe. Dabei haben sich die Ressorts der Staatsregierung, die Partner im Bündnis für Prävention, zu dem etwa Ärzteverbände, Krankenkassen, Sportverbände, Universitäten und Hochschulen, Vereine und viele andere zählen, und der Öffentliche Gesundheitsdienst engagiert eingebracht. Auch die Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern haben wir einbezogen.“
Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Gerald Quitterer, sagte: „Ich halte den Masterplan Prävention mit seinen zehn strukturellen und zehn gesundheitlichen Zielen sowie über 250 konkreten Maßnahmen für eine überzeugende Strategie, Prävention genau dort zu verankern, wo sie im Alltag wirken kann – von Kitas und Schulen über Pflegeeinrichtungen bis in Kliniken und Praxen. Der breite, partizipative Entstehungsprozess verleiht dem Konzept Legitimität und unmittelbare Praxisrelevanz. Besonders vielversprechend sind die Initiativen zur Bewegungsförderung, ausgewogenen Ernährung und Suchtprävention. Um die Ziele des Masterplans zu unterstützen, wird die Bayerische Landesärztekammer ihre Fortbildungsangebote für Ärztinnen und Ärzte zu Präventionsthemen weiter ausbauen – etwa zu den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels und zum Hitzeschutz, zur klimasensiblen Gesundheitsberatung, zur Prävention in unterschiedlichen Altersgruppen und zur Patientenmotivation.“
Der Sonderbeauftragte des bayerischen Gesundheitsministeriums für psychische Gesundheit und Sucht, Professor Marcel Romanos, betonte: „Angesichts der Zunahme psychischer Störungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen müssen wir Prävention ernsthafter und systematischer verfolgen, als dies bislang erfolgt ist. Wir benötigen auch in ganz Deutschland eine flächendeckende Strategie mit evidenzbasierten Programmen, um psychische Gesundheit effektiv erhalten und fördern zu können.“
Die Sonderbeauftrage des bayerischen Gesundheitsministeriums für Klimaresilienz und Prävention, Professorin Claudia Traidl-Hoffmann, ergänzte: „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Hitze, Infektionen, Pollen und Ambrosia zeigen, wie sehr der Klimawandel unsere Gesundheit belastet. Entscheidend ist, frühzeitig vorzubeugen: mit Vorhersagesystemen, die Erkrankungsmanagement ermöglichen, und konsequenter Prävention, die unsere Gesellschaft widerstandsfähig macht.“
Der Masterplan ist auf der Website des bayerischen Gesundheitsministeriumseinsehbar: Link zum Masterplan. Darüber hinaus steht eine Bürgerinformationzur Verfügung.
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