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(5. September 2025) München / Ruhstorf a.d. Rott (Lkr. Passau) – Mit der feierlichen Eröffnung des neuen Versuchsgeländes der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bei Ruhstorf setzt Bayern ein starkes Zeichen für den Schutz der Böden. Auf einer Fläche von rund sechs Hektar entsteht hier eine einmalige Forschungs- und Praxisplattform. Dort erforschen Wissenschaftler unter realen Bedingungen, wie Landwirtschaft und Bodenschutz Hand in Hand gehen können.
„Gesunde Böden sind unser größter Schatz. Sie sind die Grundlage für unser tägliches Brot, für sauberes Wasser und für das Leben vieler Generationen nach uns“, betonte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Eröffnung. Sie machte deutlich, dass die Folgen des Klimawandels mit mehr Starkregen und längeren Trockenphasen die Gefahren für die Böden deutlich erhöhen. „Um die wertvollen Böden zu bewahren, brauchen wir praxisnahe Lösungen, die unseren Landwirtinnen und Landwirten direkt helfen.“
Mit dem sogenannten Erosions- und Abflussmessfeld – auch „Erosion and Runoff Laboratory (EARL)“ genannt – steht den Forscherinnen und Forschern nun ein weltweit einzigartiges Werkzeug zur Verfügung. Hier können sie erproben, wie verschiedene Ackerbausysteme, also unterschiedliche Anbaumethoden und Fruchtfolgen, den Boden schützen und langfristig stabil halten.
Die Versuchsanlage umfasst 36 Parzellen mit einer Größe von jeweils 55 mal 6 Metern. Diese sind leicht geneigt – zwischen acht und elf Prozent – und ermöglichen so Untersuchungen unter realistischen Bedingungen. Gemessen werden Niederschlag, Verdunstung, Versickerung, Oberflächenabfluss sowie die tatsächliche Bodenbewegung durch Erosion.
Mit diesen Daten lassen sich fundierte Empfehlungen entwickeln, die Landwirtinnen und Landwirten unmittelbar zugutekommen. „Wir wollen zeigen, welche Maßnahmen tatsächlich wirken. Das hilft den Betrieben ihre Böden für die Zukunft zu sichern und gleichzeitig ihre Erträge zu stabilisieren“, erklärte Kaniber. Sie sei überzeugt, dass die Forschungsergebnisse weit über Bayern hinaus Beachtung finden werden. Denn die Maßnahmen schützen nicht nur vor Erosion, sondern helfen auch in Dürreperioden.
Der Freistaat Bayern hat in die Planung und den Aufbau des Versuchsgeländes bereits 2,2 Millionen Euro investiert. Für den Betrieb bis zum Jahr 2028 stehen weitere 3,8 Millionen Euro bereit. Auch danach soll das Projekt fortgeführt werden, um langfristige Erkenntnisse zu gewinnen.
Mehr als die Hälfte der Ackerflächen in Bayern gilt heute bereits als erosionsgefährdet. Durch den Klimawandel wird sich diese Herausforderung weiter verschärfen. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, unsere Böden zu schützen – Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft und Gesellschaft sind gefordert“, so die Ministerin. Und weiter: „Dieses Gelände ist ein Versprechen an unsere Kinder und Enkelkinder. Wir investieren heute, damit sie auch morgen noch fruchtbare Böden und eine sichere Lebensmittelversorgung haben.“
Für Kaniber ist es ein Herzensanliegen, dass die Landwirtschaft nicht als Teil des Problems, sondern als Teil der Lösung verstanden wird. Sie dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und betonte: „Nur gemeinsam schaffen wir es, unseren Boden zu bewahren – für uns und für alle, die nach uns kommen.“
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