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Bayern ist beim Hochwasserschutz gut aufgestellt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München: „Hochwasserschutz ist Menschenschutz. Der Schutz vor Hochwassergefahren ist eine zentrale Zukunftsaufgabe. Dabei setzen wir in Bayern auf ein ganzheitliches Konzept.“ Dieses umfassend angelegte Konzept setzt als Basis auf technischen Grundschutz mit einem hundertjährlichen Hochwasserschutz plus Klimazuschlag, auf dezentralen Hochwasserschutz mit technischen und ökologischen Maßnahmen in der Fläche und wird ergänzt um das Flutpolder-Programm für Extremereignisse.
Bayernweit wurden seit 2001 rund vier Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert, bis Ende 2030 werden mit dem Aktionsprogramm PRO Gewässer 2030 insgesamt weitere zwei Milliarden Euro investiert. Glauber: „Wir wollen den Hochwasserschutz in Bayern noch weiter verbessern und beschleunigen. Dazu soll das Bayerische Wassergesetz geändert werden. Klar ist: Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe, die nur gemeinschaftlich gelöst werden kann. Wir brauchen vielfältige Maßnahmen von verschiedenen Akteuren. Nur so lassen sich die Risiken nachhaltig mindern. Eine vollständige Sicherheit gegen Naturereignisse wird es nie geben können.“
Ein wichtiger neuer Baustein für den Hochwasserschutz vor Ort ist nach dem Juni-Hochwasser 2024 auch der Start des sogenannten HOCHWASSER-CHECKS, der Kommunen im Umgang mit Hochwassergefahren durch praxisnahe Beratung unterstützt.
Parallel dazu hat das Landesamt für Umwelt (LfU) den wasserwirtschaftlichen Bericht zum Hochwasser 2024 in Bayern veröffentlicht. „Die Auswirkungen des Hochwassers waren gravierend. Wir trauern um vier tote Menschen, ein Feuerwehrmann wird weiterhin vermisst. Zahlreiche Menschen mussten ihre Häuser verlassen, in insgesamt 18 Landkreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Der Hochwasserbericht zeigt auch: Der staatliche Hochwasserschutz hat in vielen Bereichen wirksam Schutz geboten“, so Glauber.
Der Bericht bewertet die wasserwirtschaftlichen Erfahrungen aus dem Hochwasser vom Juni 2024:
- Das Hochwasserereignis vom Juni 2024 wird als eines der größten Flussgebietshochwasser seit 2013 eingestuft.
- Es gab Niederschlagssummen von über 200 Millimetern in 96 Stunden in einigen Regionen. Vom Hochwasser betroffene Gebiete waren vor allem die südlichen Donauzuflüsse, Bodenseezuflüsse und das westliche Isar-Einzugsgebiet.
- Rund 95 Millionen Kubikmeter Wasser wurden durch staatliche Hochwasserrückhaltebecken und Wasserspeicher (inklusive Forggensee) zurückgehalten.
- Das Informationsangebot des Hochwassernachrichtendienstes (HND) wurde im Internet (www.hnd.bayern.de) intensiv genutzt: Insbesondere vom 1. bis zum 3. Juni 2024 haben fast 2 Millionen Besucher pro Tag ein konstant hohes Interesse gezeigt.
- Insgesamt wurden im Zeitraum vom 29. Mai bis 12. Juni 2024 im HND-Internetangebot publiziert:
- 87 Vorwarnungen der Wasserwirtschaftsämter (WWA)
- 250 Warnungen vor Ausuferungen und Überschwemmungen der WWA
- 120 Warnungen vor Überschwemmungen für bebaute Gebiete.
- Allein an den Wasserwirtschaftsämtern wurden während des Hochwassers rund 18.000 Arbeitsstunden geleistet. Hinzu kommt der personelle Zusatzaufwand für die Abwicklung des HND während des Ereignisses, der sich bayernweit auf knapp 4.000 Stunden bei den WWA und auf rund 750 Stunden beim LfU beläuft.
- Die Schäden an staatlichen Hochwasserschutz-Anlagen belaufen sich auf insgesamt rund 22 Millionen Euro: In Schwaben rund 5 Millionen Euro, in Oberbayern rund 15 Millionen Euro und in Niederbayern rund 2 Millionen Euro.
Aktuell arbeiten die Wasserwirtschaftsämter mit Hochdruck daran, die beim Juni-Hochwasser beschädigten Hochwasserschutz-Anlagen zu sanieren.
Weitere Informationen zum HOCHWASSER-CHECK in Bayern sind verfügbar unter www.hochwasserinfo.bayern.de/hochwassercheck.htm
Der Bericht des LfU zum Juni-Hochwasser 2024 ist verfügbar unter:
https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_was_00369.htm
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