Pressemitteilungen
Mit insgesamt rund 3,6 Millionen Euro wird der Bayerische Naturschutzfonds Naturschutzprojekte im gesamten Freistaat fördern. Bayerns Umweltminister und Stiftungsratsvorsitzender des Naturschutzfonds, Thorsten Glauber, betonte dazu heute in München: „Artenschutz und der Erhalt unserer Naturvielfalt sind große Zukunftsaufgaben. Unser Auftrag ist, Bayerns großartige Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren und weiterzuentwickeln. Ein bedeutender Partner ist dabei der Bayerische Naturschutzfonds. Er fördert herausragende Projekte zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Bayerns Natur und Artenvielfalt und unterstützt dabei seit über 40 Jahren insbesondere Landschaftspflegeverbände, Naturschutzvereine sowie Kommunen.“
Insbesondere wurden folgende Förderprojekte bewilligt:
Projekt „Nasse Weiden Klosterland Benediktbeuern“
Das Projekt soll modellhaft eine großflächige Ganzjahresbeweidung im Fauna-Flora-Habitat (FFH)- und SPA-Gebiet (besonderes Schutzgebiet) Loisach-Kochelsee-Moore schaffen. Ziele sind eine moorschonende Bewirtschaftung der Böden, die Aufwertung des Wiesenbrüterlebensraums sowie Naturschutzforschung. Deren Ergebnisse sollen unmittelbar in der Umsetzung des Projekts berücksichtigt werden und als Leitlinien für vergleichbare Projekte dienen. Im Laufe des Projekts soll zudem eine Beweidung in genossenschaftlicher Form etabliert und eine regionale Marke eingeführt werden. Maßnahmenträger ist das Zentrum für Umwelt und Kultur im Kloster Benediktbeuern e.V. (ZUK). Der Naturschutzfonds bezuschusst das Projekt mit rund 360.000 Euro.
Biotopverbundprojekt „Lohen Ingolstadt“
Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Biotopverbundsystems sowie die Erhöhung der Biodiversität im städtischen Bereich. Die sogenannten Lohen im Stadtgebiet Ingolstadt umfassen als Relikte mäandrierender Fließgewässer eine Vielzahl an Biotopen, FFH-Lebensraumtypen und Habitatstrukturen. Sie bieten einen bedeutenden Rückzugsort und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.
Das Projekt soll die Grundlage für eine fachgerechte Pflege, Weiterentwicklung und Vernetzung des Lohengürtels und damit den Aufbau eines Biotopverbundsystems schaffen. Maßnahmenträger ist der Landschaftspflegeverband Ingolstadt e.V. Der Zuschuss beträgt knapp 240.000 Euro.
Verlängerung und Aufstockung des Niedermoor-Verbundprojekts „Dachauer, Freisinger, Erdinger Moos“
Übergeordnetes Projektziel ist die Erhaltung und Entwicklung von für die Moorachse typischen Lebensräumen und Arten durch Verbindung von Maßnahmen des Artenschutzes, Moorschutzes, Biotopverbunds und der Optimierung von Gewässerrandstreifen. Im Rahmen des Projekts konnten bereits viele Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Um diese Erfolge zu verstetigen und dauerhaft zu sichern, steht im Verlängerungszeitraum die Umsetzung von Maßnahmen für den Artenschutz und zur Lebensraumverbesserung im Vordergrund. Maßnahmenträger ist der Bund Naturschutz in Bayern e.V. Der Zuschuss wird um knapp 126.000 Euro aufgestockt.
Verlängerung und Aufstockung Projekt „Wilde Weiden Waldnaabaue“
Ziel des Projekts ist die Realisierung einer großen zusammenhängenden Weidelandschaft in der weitgehend naturnahen Flussaue der Waldnaab. Dabei sollen mit einer naturverträglichen Tierhaltung die Biodiversität erhöht, das Gebiet für die Naherholung und den Tourismus aufgewertet und zugleich qualitativ hochwertiges Fleisch produziert werden. In den ersten Projektjahren konnten mit der ganzjährigen Beweidung einer Fläche von knapp 90 Hektar gute Erfahrungen gemacht und Erfolge erzielt werden. Im Verlängerungszeitraum ist unter anderem eine Vergrößerung der Projektfläche auf bis zu 250 Hektar geplant. Maßnahmenträger ist der Landkreis Tirschenreuth, der Zuschuss wird um 97.600 Euro erhöht.
Verlängerung und Aufstockung des Projekts „Feldraine gemeinsam erhalten, fördern und etablieren“
Ziel ist es, innerhalb des Projektgebietes gemeinsam mit den Landnutzern sowie den Akteuren im Naturschutz den Biotopverbund durch den Erhalt von bestehenden Feldrainen, die Förderung der Qualität von bestehenden Feldrainen und die Neuetablierung von Feldrainen auszubauen und zielgerichtet weiterzuentwickeln sowie vorhandene Biotope zu vernetzen. Ein Netz aus breiten, struktur- und artenreichen Feldrainen kann aufgrund seiner langgestreckten linearen Elemente der großflächigen Biotopvernetzung dienen. Es kann verschiedene Lebensräume miteinander verbinden und damit Ausbreitungskorridore für Tiere und Pflanzen schaffen. Dies soll im Verlängerungszeitraum weiter vorangetrieben werden. Maßnahmenträger ist die Bayerische KulturLandStiftung. Der Zuschuss wird um über 272.000 Euro erhöht.
Biotopverbund „Geotope und ehemalige Abbaustellen“ im Frankenwald
Ziel ist die Neueinrichtung bzw. Verbesserung der Biotopausstattung in 15 fest vereinbarten Geotopen und ehemaligen Abbaustellen im Naturpark Frankenwald. Je nach Zustand bieten diese Flächen vielen Tier- und Pflanzenarten einen besonderen Lebens- und Rückzugsraum. Schwerpunkt des Projekts ist eine Biotopoptimierung bezogen auf die jeweils vorkommenden Arten wie Kreuzkröte und Gelbbauchunke, Schlingnatter und Pfingstnelke. Hierzu sind Planung, Abstimmung und gegebenenfalls die Umsetzung von darüberhinausgehenden Biotopgestaltungsmaßnahmen in etwa 40 weiteren Geotopen und ehemaligen Abbaustellen vorgesehen sowie ein Monitoring zur Überprüfung des Erfolges der Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und die Wiederansiedlung bedrohter Amphibien. Maßnahmenträger ist eine Trägergemeinschaft, bestehend aus Ökologischer Bildungsstätte Oberfranken e.V. (federführend) und dem Bund Naturschutz in Bayern e.V. Das Projekt wird mit über 168.000 Euro bezuschusst.
„Hecken: Kraftlinien im ländlichen Raum – Ein neuer Ansatz für eine Renaissance von Hecken als Biotopverbund“
Hecken sind wertvolle Biotope und ein wesentliches Landschaftselement, um Biotopverbund und Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft zu fördern. Dies greift das Projekt zur Renaissance der Hecken als Biotopverbund auf. In dem Pilotprojekt wurden drei Regionen in Bayern ausgewählt: Der Landkreis Rhön-Grabfeld, das Stadtgebiet Augsburg und der Landkreis Passau. Ziel ist die Ausarbeitung eines Praxisleitfadens mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung, mit deren Ergebnissen die praktische Umsetzung vorbereitet und anhand von Beispielen umgesetzt werden soll. Maßnahmenträger ist der Bund Naturschutz in Bayern e.V. in Kooperation mit der Agrokraft GmbH (für den Bayerischen Bauernverband) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL). Der Zuschuss beträgt rund 308.000 Euro.
Pilzartenschutz in Bayern mit Schwerpunkt Offenlandlebensräume und Feuchtgebiete
Das Projekt „Pilzartenschutz in Bayern“ fokussiert sich auf den Schutz gefährdeter Großpilze in Offenlandlebensräumen und Feuchtgebieten. Es kombiniert Kartierung, Citizen-Science-Projekte und innovative Ansätze wie Metabarcoding, um die Biodiversität zu erfassen und Naturschutzmaßnahmen zu optimieren. Ziel ist die Wiederansiedlung seltener Pilzarten und die Sicherung ihrer Lebensräume durch Mähgutübertragung und Sodenversetzung. Durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird ein Betreuungs- und Mitarbeiternetzwerk aufgebaut. Zudem ist eine Arten-Bestimmungshilfe mit dem Arbeitstitel „Pilze des Offenlandes – Vielfalt, Gefährdung und Schutz“ vorgesehen. Maßnahmenträger ist der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV) in Kooperation mit der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft (BMG) und der Universität Bayreuth. Der Naturschutzfonds unterstützt das Projekt mit knapp 764.000 Euro.
Weitere Informationen unter www.naturschutzfonds.bayern.de.
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