Holetschek: Bessere Versorgung für bayerische Diabetes-Patienten durch Telemedizin – Bayerns Gesundheitsminister: Digitalisierungsprojekt erleichtert Diabetes-Therapie
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht angesichts der Corona-Pandemie einen hohen Nutzen in der Telemedizin. Holetschek sagte am Sonntag in München anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des Projekts „Optimierung der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus und einer intensivierten Insulintherapie mittels Telemedizin“: „Das von uns geförderte Digitalisierungsprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) zeigt, dass Patientinnen und Patienten mit einer Diabetes-Erkrankung von einer engmaschigen Betreuung via Telemedizin profitieren. Gleichzeitig wird so die Arbeit der Diabetologen effizienter. Die gute Bilanz des Projekts überzeugt: Im Juli dieses Jahres ist die telemedizinische Therapie für Diabetes-Patientinnen und -Patienten in Bayern als neue Leistung der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden. Damit kann die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Typ 1- und 2-Diabetes in Bayern spürbar verbessert werden – gerade auch in Zeiten der Pandemie.“
Der Minister fügte hinzu: „Die Pandemie hat uns die Vorteile telemedizinischer Angebote deutlich vor Augen geführt. Mit Telemedizin ist eine engmaschige Betreuung von Patientinnen und Patienten auch zuhause möglich. Jetzt gilt es, die Offenheit für das Thema auch über die Pandemie hinaus zu nutzen und die Digitalisierung verantwortungsvoll voranzutreiben.“
Das Projekt wurde vom Berufsverband niedergelassener Diabetologen in Bayern (bndb) geleitet und in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) durchgeführt. Das bayerische Gesundheitsministerium förderte das Vorhaben mit rund 100.000 Euro.
Im Projekt übermittelten knapp 100 Patientinnen und Patienten mit unzureichender Glukosekontrolle (HbA1c ≥ 7,5 %) sechs Monate lang automatisiert ihr Glukoseprofil in ein Portal. 13 Diabetologen aus zwölf bayerischen Schwerpunktpraxen konnten diese Daten jederzeit und räumlich unabhängig einsehen und als Grundlage für eine fundierte Therapieempfehlung auswerten.
Der Vorstand der KVB, Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Claudia Ritter-Rupp, erklärte dazu: „Das Projekt hat einerseits Chancen der Digitalisierung zur Unterstützung der ambulanten Versorgung von Versicherten aufgezeigt. Andererseits ist dadurch unter anderem deutlich geworden, welche Aufwände die Digitalisierung in den Praxen unserer Mitglieder verursacht. Diese zusätzlichen Aufwände zum normalen Praxisbetrieb müssen angemessen berücksichtigt werden. Insofern freut es uns, dass die Vereinbarung einer zusätzlichen Leistung ‚Telemedizinisches Gesundheitscoaching‘ mit den Krankenkassen und -verbänden in Bayern möglich war.“
Holetschek ergänzte: „Die Ergebnisse bekräftigen die Bedeutung von Projekten, die den Fokus auf die Digitalisierung in Gesundheit und Pflege legen. Sie ermöglichen neue Beratungsmöglichkeiten auf Basis innovativer, digitaler Anwendungen, die die Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit weiter verbessern. Gerade in Zeiten der Pandemie hat dieses Projekt gezeigt, dass eine qualitativ hochwertige Betreuung durch Diabetologen auch telemedizinisch erfolgreich ist.“
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