Pressemitteilungen
(23. Mai 2025) Palling / Bayerisch Gmain – „Gemeinsam die Zukunft unserer Wälder möglich machen. Das ist die große Aufgabe von Waldbesitzern, Jägern und Forstleuten“, betonte Forstministerin Michaela Kaniber bei einem gemeinsamen Waldbegang in Palling und Bayerisch Gmain. Zu dem Treffen mit Vertretern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Traunstein, der BJV-Kreisgruppen Traunstein und Berchtesgaden sowie der örtlichen Grundbesitzer lud die Ministerin ein. „Die Jäger aus der Region haben mir ihre Situation, Probleme und Fragen geschildert. Mir war es wichtig, diesen Punkten zusammen mit Waldbesitzern und Forstleuten nachzugehen und Missverständnisse auszuräumen. Mir geht es darum, zu schauen, wo wir noch mehr gemeinsam zusammenwirken können. Schließlich müssen wir alle am gleichen Strang und vor allem in die gleiche Richtung ziehen. Und dafür brauchen wir ein gemeinsames Verständnis!“
In zwei Jagdrevieren informierten die Jäger vor Ort sowie die Förster des AELF Traunstein über die örtliche Situation der Waldverjüngung. Die Anwesenden tauschten sich zum Ablauf des Forstlichen Gutachtens in der Region aus. Im Revier Bayerisch Gmain konnten die Teilnehmer sehen, welche Vorteile ein langer Atem bei der Jagd hat und wie wichtig es ist dranzubleiben, damit ein neuer Zukunftswald aufwachsen kann. Denn nur gemischte, stabile Wälder können ihre vielfältigen Funktionen erfüllen. Dazu gehört im Alpenraum besonders der Schutz vor Naturgefahren. Werner Schmölzl, Revierpächter in Bayerisch Gmain erklärte hierzu: „Wer es wirklich ernst meint, mit Waldumbau zu standortgerechten Mischwäldern, der nützt gleichsam die Möglichkeiten der Jagd, des Waldbaus und aktiver Schutzmaßnahmen. Landwirte, Waldbauern, Grundeigentümer und Jäger sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Hand in Hand, mit Schweiß und harter Arbeit, bewältigen wir tagtäglich die Herausforderungen des Klimawandels.“ Im Revier Palling 6, gepachtet von Martin Kroiß, zeigte sich, welche Vorteile eine waldangepasste Jagd hat. Zahlreiche Baumarten, darunter auch viele junge Tannen konnten hier in den letzten Jahren bereits aufkommen. Martin Kroiß dankte für den gelungen Waldbegang und merkte an, er hoffe das den Worten, auch Taten folgen werden.
Nach den mehrstündigen Revierbegängen schloss sich ein großer Austausch an. Kaniber dankte Jägerschaft und Forstverwaltung für ihr Engagement: „Gespräche wie diese sind zentral, um einen engen Draht zueinander aufzubauen und zu pflegen. Wir tragen gemeinsam eine große Verantwortung, denn ohne Wald hat nicht nur das Wild, sondern auch die Gesellschaft keine lebenswerte Zukunft“. Hans Berger, Vorsitzender der BJV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land, pflichtete dem bei und ergänzte im Hinblick auf die Zusammenarbeit: „Wir alle haben uns mit der großen Herausforderung des Waldumbaues zu beschäftigen. Neben den Anstrengungen der Waldbesitzer, sowie der Beratung und der Einschätzungen der Forstverwaltung durch das Forstliche Gutachten hat die Jagd eine hohe Bedeutung. Dazu müssen wir alle Register ziehen, für Experimente haben wir keine Zeit mehr. Deshalb erwarten wir uns einen transparenten und vertrauensvollen Umgang.“
Die unteren Forstbehörden erheben alle drei Jahre gemäß den Vorgaben des Bayerischen Jagdgesetzes den Zustand der Waldverjüngung und ihre Beeinflussung durch Schalenwildverbiss und Fegeschäden. Sie beurteilen die Verbissbelastung in den Hegegemeinschaften und geben Empfehlungen zur künftigen Abschusshöhe ab. Das zurückliegende Forstliche Gutachten 2024 zeigte: In den vergangenen Jahren ist es vielerorts gelungen, Wald und Wild miteinander in Einklang zu bringen. Sorgen bereitet aber bayernweit der Bergwald, wo der Verbiss gerade bei der für die Stabilität so wichtigen Tanne von 17 auf 23 Prozent deutlich gestiegen ist.
-
-
-
-
-
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.