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(10. Juni 2025) München – Bayern, Südtirol und Österreich setzen auf grenzüberschreitende Forschung. Gerade in herausfordernden Zeiten und bei länderübergreifenden oder gar globalen Themen ist eine Kooperation in der Forschungsförderung besonders wichtig. Erstmals bündeln die drei Partner im Rahmen der Forschungskooperation gemeinsame finanzielle Mittel. Zusammen ermöglichen sie damit eine praxisnahe Forschung für Agro-Innovation. Damit unterstützen sie zusammen die nachhaltige Land-, Forst- und Wasserwirtschaft in den drei Regionen. Ziel ist es, die Forschungseinrichtungen stärker zu vernetzen und Innovationen im Agrar- und Lebensmittelsektor zu fördern. Dafür ist der Fördertopf mit insgesamt 1,5 Millionen Euro ausgestattet.
Die Land- und Forstwirtschaft in Bayern, Südtirol und Österreich beschäftigten weitgehend die gleichen Herausforderungen und Zukunftsthemen. Dazu zählen nicht nur Themen wie die Biodiversität, der Klimaschutz oder die Anpassung an den Klimawandel. Auch die Digitalisierung und der Absatz regionaler Produkte sind zentrale Fragen für die Länder. In den drei Ländern prägen zudem ähnliche Strukturen das Bild der Landwirtschaft.
Zwei Forschungsthemen stehen bei der Kooperation im Fokus. Das Forschungsthema Zirkuläre Bioökonomie beschäftigt sich unter anderem mit der optimierten Nutzung von Ressourcen. Aber auch die Reduktion von Abfällen oder das Fördern nachhaltiger zirkulärer Prozesse spielt dabei eine Rolle. Das zweite Forschungsthema hat eine klimaangepasste Landwirtschaft im Fokus. Das Ziel besteht darin, Kohlenstoff in Böden und Vegetation zu speichern. Zusätzlich geht es um die Themen Klimaresilienz und Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Vom 30. Mai bis zum 30. September können nun Forschungsprojekte zu den genannten Themen eingereicht werden. Voraussetzung dabei ist die Beteiligung von mindestens zwei Forschungspartnern aus unterschiedlichen Regionen. Die Einreichung der Projekte erfolgt dabei über die Forschungsplattform DaFNE (www.dafne.at).
Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber betont: „Wenn die öffentlichen Kassen knapper werden, ist es umso wichtiger, Kräfte zu bündeln und gemeinsame Lösungen zu entwickeln“, betont Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. „Gerade Länder mit ähnlichen agrarischen Herausforderungen profitieren davon, ihre Forschung stärker zu vernetzen – das ist der Schlüssel für nachhaltigen Fortschritt. Unsere Regionen ähneln sich in Struktur und Aufgaben – darum wollen wir unsere Forschungsaktivitäten künftig noch besser abstimmen und gemeinsame Schwerpunkte setzen“, so Kaniber weiter. „Durch koordinierte Förderung erwarten wir wertvollere Erkenntnisse und ein engeres Zusammenspiel der beteiligten Einrichtungen.“ Zugleich sei eine stärkere Sichtbarkeit dieser Partnerschaft wichtig. „Forschung muss wirken – in die Praxis, in die Öffentlichkeit. Sie ist das Fundament für Innovation und Zukunftsfähigkeit in der Landwirtschaft“, so die Ministerin. Auch die Vermittlung dieses Wissens soll gemeinsam gestärkt werden.
Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig verweist auf die vielfältigen Herausforderungen für die Land- und Forstwirtschaft. „Über Landesgrenzen hinweg nach innovativen Lösungen etwa bei Klimawandel, Versorgungssicherheit oder Digitalisierung zu suchen, wird immer wichtiger. Mit der Forschungskooperation Bayern, Südtirol und Österreich wollen wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam praxistaugliche Konzepte für unsere Regionen entwickeln.“ Hauptziel der Ressortforschung des österreichischen Landwirtschaftsministeriums ist es, Wissen für die praktische Anwendung zu generieren. „Wir müssen auf die rasanten Veränderungen und die großen Herausforderungen reagieren. Die Wissenschaft ist ein wichtiger Partner und eine unsere größten Chancen, wenn wir unsere Land- und Forstwirtschaft zukunftsfit gestalten wollen“, betont Totschnig.
Luis Walcher, Landesrat für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus in Südtirol, begrüßt diese Initiative. „Die Themen und Fragestellungen in diesen Bereichen sind vielfältig und oft von überregionaler Dimension. Sie erfordern fundiertes Fachwissen, kontinuierliche Innovation und ständige Weiterentwicklung durch anwendungsorientierte Forschung. Die gemeinsame Forschungsförderung von Bayern, Südtirol und Österreich ist zukunftsweisend und trägt zur Entwicklung innovativer Lösungen für konkrete Probleme in der Land- und Forstwirtschaft sowie zur nachhaltigen Stärkung der landwirtschaftlichen Betriebe bei.“ Landesrat Walcher betont, dass durch die enge Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg eine starke Wissensallianz geschaffen wird, die den spezifischen Herausforderungen unserer alpinen Regionen gerecht wird.
Forschungs- und Innovationspakt
Bereits seit 2016 besteht ein internationaler Forschungs- und Innovationspakt zwischen Bayern, Südtirol und Österreich. In Zukunft wollen die drei Länder noch enger zusammenarbeiten. Die 1,5 Millionen Euro für den neuen, gemeinsamen Fördertopf im Jahr 2025 werden zu gleichen Teilen von den zuständigen Ministerien aufgebracht:
• Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und
Tourismus,
• Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Tourismus, Autonome Provinz
Bozen – Südtirol und
• Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und
Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.
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