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München ist Mekka der Exzellenz – Würzburg tritt ins Rennen um dritte Exzellenuniversität ein – Blume: „Hightech Agenda Bayern ist Exzellenz-Booster“
MÜNCHEN/BONN. „Bayern ist der große Gewinner im Rennen um die Exzellenzcluster. Wir haben die Zahl der Cluster auf zwölf verdoppelt. Kein anderes Land hat mehr hinzugewonnen. Besonders herausragend: Alle bayerischen Anträge im wichtigsten Forschungswettbewerb Deutschlands waren erfolgreich – das ist ein echter Home-Run für den Freistaat und der denkbar größte Ritterschlag für Bayerns Wissenschaftler und Hochschulen.“ Dies erklärte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume heute nach der Sitzung der Exzellenzkommission in Bonn. „Chapeau, herzlichen Glückwunsch und großen Dank an die Forscherinnen und Forscher für ihre exzellente Arbeit und die starken Anträge. Bayern überzeugt mit einer exzellenten Gesamtaufstellung: im Norden wie im Süden, bei bestehenden wie bei neuen Clustern und über die Disziplinen hinweg“, so Blume. Insgesamt wurden in der heutigen Auswahlsitzung der Exzellenzkommission Fördermittel in Höhe von 3,8 Milliarden Euro für sieben Jahre für beste Forschung in Deutschland bewilligt.
Entscheidend: Schlagkraft der Hightech Agenda Bayern
Minister Blume betonte: „Das herausragende Abschneiden Bayerns macht deutlich: Langer Atem zahlt sich aus! Wir haben konsequent in Wissenschaft und Forschung investiert und den Wissenschaftsstandort Bayern damit substanziell gestärkt. Ganz entscheidend ist die Schlagkraft unserer Hightech Agenda Bayern. Sie hat eine einzigartige Wucht entfaltet. Die HTA ist ein Exzellenz-Booster. Und: Das extrem erfolgreiche Abschneiden unserer Universitäten unterstreicht die Richtigkeit der bayerischen Wissenschaftspolitik, die jetzt auch im Bund ausgerollt wird.“
München ist Mekka der Exzellenz
Blume weiter: „Unsere beiden Münchner Exzellenuniversitäten sind mit je sieben Anträgen, darunter sechs gemeinsamen, erfolgreich. Klar ist: München ist das Exzellenz-Mekka der Republik. TUM und LMU sind die besten Universitäten Deutschlands mit einem beeindruckenden Gesamtpaket. Das stellen sie hier einmal mehr unter Beweis. München setzt Maßstäbe für Innovation in Europa.“
Exzellenz in der gesamten Fläche des Freistaats
„Neu in der Liga der Exzellencluster spielen künftig die FAU Erlangen-Nürnberg und die Universität Regensburg. Die Universität Bayreuth ist weiter mit dabei als weltweit führender Standort der Afrikaforschung. Und in Würzburg haben wir gleich zwei erfolgreiche Cluster. Das zeigt: Wir haben in der gesamten Fläche des Freistaats nachweislich Exzellenz aufgebaut – sechs unserer zehn bayerischen Universitäten sind damit ausgewiesen als exzellente Forschungsstandorte“, so der Minister.
Chance für dritte bayerische Exzellenzuniversität in Würzburg
Blume zudem: „Mit zwei erfolgreichen Exzellenzclustern tritt Würzburg ins Rennen um die dritte Exzellenzuniversität in Bayern ein. Klar ist: Würzburg will den Titel. Die Qualifikationsrunde ist erfolgreich gemeistert. Jetzt heißt es: volle Kraft voraus im Wettbewerb für die Exzellenzuniversitäten. Wir drücken die Daumen und unterstützen nach Kräften auf diesem harten Weg im deutschlandweiten Wettbewerb.“
Die Exzellenzstrategie ist ein Bund-Länder-Programm zur Stärkung der universitären Spitzenforschung. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Universitätsstandorte. Für die Förderung von Exzellenzclustern – also bestimmten Forschungsbereichen – stellen Bund und Länder pro Jahr insgesamt bis zu 539 Millionen Euro für bis zu 70 Exzellenzcluster bereit, für die Förderung von bis zu 15 Exzellenzuniversitäten insgesamt 208 Millionen Euro pro Jahr. In beiden Förderlinien trägt der Bund jeweils 75 Prozent der Förderung. Exzellenzcluster können von einzelnen Universitäten oder im Verbund von bis zu drei Universitäten beantragt werden.
Die Exzellenzstrategie zur Stärkung der universitären Spitzenforschung bildet einen wichtigen Baustein im „Paket der Pakte“ zwischen Bund und Ländern. Diesem Paket gehören zudem der Zukunftsvertrag Studium und Lehre für Kapazitätserhalt und Qualität in der Ausbildung der Studierenden sowie der Pakt für Forschung und Innovation für nachhaltige Stärkung der außeruniversitären Forschung an. An der Gestaltung des Pakets war die bayerische Wissenschaftspolitik wesentlich beteiligt.
Die erfolgreichen bayerischen Anträge im Einzelnen:
EXC 2025, Universität Bayreuth:
Afrika Multipel: Afrikaforschung neu gestalten
Die Universität Bayreuth ist weltweit führender Standort der Afrikaforschung. Der Cluster wird künftig weiterhin die heterogenen und sich gegenseitig beeinflussenden afrikanischen Lebenswelten in ihren relationalen Bezügen untersuchen – ein wissenschaftlich äußerst dringliches Ziel, das durch eine ebenso hohe gesellschaftspolitische Relevanz besticht. Der interdisziplinäre und innovative Zuschnitt des Clusters ermöglicht einen neuen Zugang zu vielen hochspannenden Forschungsfragen und bewirkt ein hohes Maß an produktiver Vernetzung zwischen Bayreuth und seinen vier afrikanischen Partneruniversitäten.
EXC 2089, Technische Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München:
e-conversion 2.0
Der Cluster im Bereich der Energieforschung wird neue Herausforderungen angehen, die aus der gestiegenen Komplexität unserer Energiesysteme, dem diversifizierten Ressourcenbedarf und den sich fortwährend ändernden geopolitischen Rahmenbedingungen hervorgehen. Drei übergreifende Themen werden die Forschung leiten: die Steuerung komplexer Mechanismen, die Entwicklung nachhaltiger Strategien und die massive Beschleunigung der Forschungsprozesse.
EXC 2094, Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München:
ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen des Lebens
Der Cluster hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung des Universums vom Urknall bis zur Entstehung des Lebens zu verstehen und damit grundlegende Fragen der Menschheit zu beantworten. In den letzten sechs Jahren wurde bereits eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen Bio-, Teilchen- und Astrophysikern in München aufgebaut, um die Ursprünge des Universums zu enträtseln – von Quantenfluktuationen über die Bildung von Galaxien, Sternen und Planeten bis hin zur Entstehung des Lebens. Künftig soll nun auf der Grundlage der bisherigen Forschungsergebnisse ein umfassendes Bild der kosmischen Bewohnbarkeit über die 13 Milliarden Jahre alte Geschichte des Universums erstellt werden.
EXC 2111, Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München:
Münchner Zentrum für Quantenwissenschaft und -technologie
Der Schwerpunkt des Clusters liegt auf der Grundlagenforschung in der Quantenwissenschaft, insbesondere auf dem Konzept der Verschränkung – einer zentralen Eigenschaft der Quantenphysik, die für verschiedene faszinierende Phänomene und Anwendungen verantwortlich ist. Künftig sollen die Bemühungen des Clusters im Bereich der Internationalisierung verstärkt und disziplinäre Kooperationen weltweit ausgebaut werden.
EXC 2145, Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München:
Munich Cluster for Systems Neurology (SyNergy)
Der Münchner Cluster SyNergy hat ein neues Forschungsgebiet definiert, in dem Systembiologie und systemische Neurowissenschaften auf klinische Neurologie treffen. Getragen von den beiden Münchner Exzellenz-Universitäten und fünf Helmholtz- und Max-Planck-Instituten werden in diesem langfristigen Programm wichtige Erkenntnisse zu zahlreichen neuen krankheitsübergreifenden Pathomechanismen erschlossen und Ansatzpunkte zur Behandlung der wichtigsten degenerativen, entzündlichen und vaskulären ZNS-Erkrankungen entdeckt.
EXC 2147, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Technische Universität Dresden:
Komplexität, Topologie und Dynamik in Quantenmaterialien (ctd.qmat)
Der Exzellenzcluster ctd.qmat hat sich zum Ziel gesetzt, neue Quantenmaterialien zu verstehen, zu beherrschen und anzuwenden und damit die Basis für zukünftige Technologien zu schaffen. Forschende aus Physik, Chemie und Material-wissenschaften verfolgen dabei ein interdisziplinäres Programm: Es verknüpft Theorie und Experiment u.a. in der Materialsuche und der Untersuchung neuer physikalischer Phänomene.
EXC 3039, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg:
Transformation der Menschenrechte
Der interdisziplinär angelegte Exzellenzcluster beleuchtet das Potenzial der Menschenrechte als universalistischer Referenzrahmen für die Bewältigung grundlegender Veränderungen in politischen, wirtschaftlichen, sozialen, ökologischen und technologischen Kontexten. Dafür wird aus der juristischen, der philosophischen und der sozialwissenschaftlichen Perspektive analysiert und bewertet, wie Autokratisierung, fragmentierte wirtschaftliche Globalisierung, internationale Migration, planetare Umweltkrisen und Digitalisierung die Menschenrechte verändern, und wie die Menschenrechte ihrerseits diese Trends verändern können und sollten.
EXC 3061, Ludwig-Maximilians-Universität München:
Cross-Cultural Philology. Neue Sichtweisen auf vormoderne Textualität
Der kulturübergreifende Forschungsansatz des Clusters verspricht Erkenntnisse, die weit über die bisherige Forschung im Bereich der Philologie hinausgehen und die die Ansicht widerlegen, Philologie etabliere sich erst im 19. Jahrhundert. Dabei werden die neuen Möglichkeiten der Technologien im Bereich der Digital Humanities aufgegriffen. Ziel ist es, aus der Untersuchung philologischer Praktiken in globaler Vergleichsperspektive eine neuartige Wissens- und Wissenschaftsgeschichte zu entwickeln.
EXC 3092, Technische Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität München:
Biosystem-Design München (BiosSysteM)
Ziel dieses Clusters ist es, sich selbst organisierende molekulare und zelluläre Systeme mit programmierbaren Eigenschaften, die denen von lebenden Organismen ähneln, zu entwickeln. Dadurch erhofft man sich, das Leben als Phänomen besser zu verstehen, und die Grundlage einer neuen Generation revolutionärer Anwendungen in den Lebenswissenschaften und der Biomedizin zu legen. Anwendungen für diese Systeme reichen von biomolekularen Maschinen für die Biosynthese und intelligenten Materialien über biomedizinische Mikroroboter und musterbasierten Therapeutika bis hin zur Steuerung der Zelldifferenzierung und Organbildung.
EXC 3112, Universität Regensburg, Universität Halle-Wittenberg, Freie Universität zu Berlin:
Zentrum für Chirale Elektronik
Chiralität bezeichnet die Eigenschaft eines Objekts, sich von seinem Spiegelbild zu unterscheiden. Sie ist in der Natur allgegenwärtig. Ziel der Cluster-Forschung ist es, die Vorteile der strukturellen und elektronischen Chiralität in Festkörpersystemen nutzbar zu machen. Dabei werden molekulare, spintronische und supraleitende Systeme erforscht und deren Potenzial für die Entwicklung ultraschneller und energieeffizienter elektronischer Bauelemente aufgezeigt. Dies schafft die Grundlage für eine zukünftige chirale Elektronik.
EXC 3113, Ludwig-Maximilians-Universität München, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Technische Universität München:
Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien – NUCLEATE
Der bayerische Verbunds-Cluster soll die rasanten Fortschritte in der Nukleinsäureforschung weiter beschleunigen und bahnbrechende Entdeckungen und therapeutische Durchbrüche in der Biomedizin ermöglichen. Hierfür werden die Funktionsweise von Molekülen in biologischen Prozessen untersucht – erstmals in Nukleinsäure-zentrierter Perspektive. Durch den hohen Grad der Interdisziplinarität und die Expertise der drei Universitäten kann ein völlig neuer Forschungsansatz verfolgt werden.
EXC 3137, Technische Universität München:
TransforM: Münchner Zentrum für Transformative Technologien und gesellschaftlichen Wandel
Der TransforM-Cluster stellt sich der doppelten Herausforderung, die sozialwissenschaftlichen Grundlagen für hochtechnisierte Gesellschaften weiterzudenken und gleichzeitig Technikentwicklung konsequent mit einem sozialwissenschaftlichen Blick zu verbinden. Als interdisziplinärer sozialwissenschaftlicher Cluster mit Schwerpunkt Technologie sollen hier neue Theorien und Methoden entwickelt werden, um transformative Technologiepfade umfassender zu analysieren und mitzugestalten, so dass sie vielfältige gesellschaftliche Bedürfnisse besser adressieren. Dabei ist die Frage entscheidend: Wie kann man dem wachsenden Misstrauen gegenüber Technologie und der transformativen Wirkmacht neuer Technologien adäquat begegnen.
Philipp Spörlein, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2621
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