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Neue Gruppen an Universitäten in Regensburg, München und Erlangen-Nürnberg unter dem Dach des Elitenetzwerks Bayern – Von medizinischen Innovationen bis zu Klimawandelforschung: Schwerpunkte in Natur- und Lebenswissenschaften – Blume: „Innovationen zur Ernährungssicherheit, neue Ansätze im Kampf gegen unheilbare Krankheiten und Klimawandel-Forschung durch Deep Learning: Wir fördern Top-Talente, die die Welt besser machen werden!“
MÜNCHEN. Rund 10 Millionen Euro für innovative Forschung herausragender Promovierter zu zentralen Themen der modernen Gesellschaft: Das Elitenetzwerk Bayern fördert ab 2024 fünf neue Internationale Nachwuchsforschungsgruppen für jeweils sechs Jahre. Das gab Wissenschaftsminister Markus Blume heute in München bekannt. Zwei Gruppen siedeln sich an der Universität Regensburg an. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Technische Universität München sind Träger je einer neuen Gruppe. Die Gruppenleitungen kommen unter anderem von hochrenommierten Universitäten in den USA und der Schweiz nach Bayern.
Wissenschaftsminister Markus Blume betonte: „Ernährungssicherheit durch molekularbiologische Innovationen, neue Ansätze im Kampf gegen bisher unheilbare Krankheiten oder Klimawandel-Forschung zur Vorausberechnung von Gletscherbewegungen durch Deep Learning – die innovativen Projekte unserer neuen Nachwuchsforschungsgruppen zeigen eindrucksvoll, warum man uns auf der ganzen Welt um unseren einzigartigen Talentpool beneidet! Mit Programmen wie diesem schaffen wir Top-Bedingungen für Top-Talente, die die Welt besser machen werden. So machen Bayern so immer mehr zum Magnetpunkt für den internationalen Wissenschaftsnachwuchs.“
Internationale Nachwuchsforschungsgruppen des Elitenetzwerks Bayern
Das Förderprogramm richtet sich an wissenschaftlich hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte aus allen Ländern und unterstützt sie auf dem Weg in die wissenschaftliche Selbständigkeit. Angegliedert an einen fachnahen Elitestudiengang oder ein Internationales Doktorandenkolleg können Nachwuchsgruppenleitungen mit ihren Promovierenden zu einem selbstgewählten Thema forschen. Das Wissenschaftsministerium fördert die Gruppen über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren mit einer Stelle für die Leitung sowie bis zu zwei vollen Promotionsstellen und stellt darüber hinaus eine attraktive Sachmittelausstattung bereit.
Die Leitung der Forschungsgruppe verfügt frei über die Stellen und Mittel und wirbt eigenständig Drittmittel ein. Antragsberechtigt sind Promovierte zwischen zwei und fünf Jahren nach dem Abschluss der Promotion. Die sechs künftigen Gruppenleiterinnen und -leiter konnten sich mit ihren Projekten in einem kompetitiven Bewerbungsverfahren gegen zahlreiche andere Anträge durchsetzen.
Durch das Elitenetzwerk fördert der Freistaat Bayern schon seit 2014 Nachwuchsforschungsgruppen über alle Fachbereiche hinweg. Im vergangenen Jahr wurden drei neue Gruppen in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften eingerichtet.
Ab 2024 geförderte neue Internationale Nachwuchsforschungsgruppen:
- „Deciphering the molecular mechanisms of temperature and pain sensing by transient receptor potential channels”
Forschungsziel: Die Nachwuchsforschungsgruppe will für die Pharmakologie wichtige Erkenntnisse zur Behandlung von (chronischen) Schmerzen gewinnen. Mit Hilfe innovativer Methoden wie der Kryo-Elektronenmikroskopie will sie dabei die Funktionsweise der Rezeptoren, die für Schmerzempfinden verantwortlich sind, weiter entschlüsseln.
Gruppenleiter: Dr. Arthur Neuberger (derzeit Columbia University, USA)
Trägeruniversität: Ludwig-Maximilians-Universität München; Angliederung an den Elitestudiengang „Human Biology – Principles of Health and Disease“
Gesamtfördervolumen: ca. 2,2 Millionen Euro
- „NanoFemtoCoop – Nano-femto-control of cooperative dynamics in van der Waals quantum materials“
- Im Zentrum der Forschung steht die Untersuchung spezieller atomarer Strukturen, sogenannter Van der Waals-Quantenmaterialien, mit neuesten Methoden der Nanoskopie. Der bahnbrechende Ansatz verspricht bisher nicht mögliche Zeitlupenaufnahmen im Femtosekundenbereich dieser Strukturen, um deren Verhalten erforschen und gezielt manipulieren zu können. Van der Waals-Materialien wird ein enormes Potenzial im Hinblick auf die Grundlagenforschung sowie auf ihre möglichen Anwendungen in der Materialwissenschaft und der Quanteninformationstechnologie zugesprochen.
- : Dr. Fabian Mooshammer (derzeit Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Trägeruniversität: Universität Regensburg; Anbindung an den Elitestudiengang „Physik mit integriertem Doktorandenkolleg“
Gesamtfördervolumen: ca. 1,97 Millionen Euro
- „The role of Stress Granules and G3BP1 in coupling cytosolic and nuclear stress responses“
- Die Nachwuchsforschungsgruppe setzt sich mit der Frage auseinander, wie Stressgranula – biomolekulare Kondensate, die aus RNA und Proteinen zusammengesetzt sind – die Eigenschaften von Zellen beeinflussen und so für verschiedene Krankheiten (z.B. Alzheimer und Parkinson) verantwortlich sind.
- : Dr. Nina Ripin (derzeit University of Colorado, USA)
Trägeruniversität: Universität Regensburg; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „Future leaders in RNA-based medicine“
Gesamtfördervolumen: ca. 1,65 Millionen Euro
- „Deep-Learning-Informed Glacio-Hydrological Threat (DELIGHT Framework)“
- Im Rahmen des Projekts soll Machine Learning eingesetzt werden, um die Entwicklung von Gletschern zu simulieren. Dadurch sollen insbesondere Gefahren für die bergabwärts gelegenen Gemeinden, die von vermehrtem Schmelzwasser ausgehen, kalkulierbarer werden.
Gruppenleiter: Dr. Samuel Cook (derzeit Universität Lausanne, Schweiz)
Trägeruniversität: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „Measuring and Modelling Mountain Glaciers and Ice Caps in a Changing Climate” (M³OCCA)
Gesamtfördervolumen: ca. 2,07 Millionen Euro
- „New tools for a sustainable plant production – Continuous directed evolution to increase CO2 fixation and biomass in crops“
Forschungsziel: Der Antrag aus dem Bereich der nachhaltigen Agrarwissenschaften zielt auf die Optimierung von Nutzpflanzen mithilfe molekularbiologischer Methoden ab, um den Pflanzenertrag zu steigern und so einen Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit zu leisten.
Gruppenleiterin: Dr. Ulschan Bathe (derzeit University of Florida, USA)
Trägeruniversität: Technische Universität München; Anbindung an das Internationale Doktorandenkolleg „The Proteomes that Feed the World“
Gesamtfördervolumen: ca. 2,1 Millionen Euro
Nähere Informationen zum Elitenetzwerk Bayern finden Sie hier:
Elitenetzwerk: Startseite (bayern.de)
Nähere Informationen zu den Internationalen Nachwuchsforschungsgruppen des Elitenetzwerks Bayern finden Sie hier:
Elitenetzwerk: Internationale Nachwuchsforschungsgruppen (bayern.de)
Michael Becker, stellv. Pressesprecher, 089 2186 2025
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