Pressemitteilungen
(26. Juni 2025) München – Bei einem auf 15 Euro erhöhten Mindestlohn kommt die bayerische Landwirtschaft genauso unter erheblichen Druck, wie das Gastgewerbe. Landwirtschafts- und Tourismusministerin Michaela Kaniber warnt in diesem Zusammenhang vor steigenden Produktionskosten, insbesondere für saisonale und landwirtschaftliche Arbeitskräfte, aber auch für das Personal in Hotellerie und Gastronomie.
„Das wäre eine weitere Belastung für die Betriebe. Diese müssen bereits jetzt mit zahlreichen externen Faktoren kämpfen. Und höherer Mindestlohn zieht unweigerlich höhere Preise nach sich – ganz gleich ob im Geschäft, Restaurant oder Hotel. Und das trifft die Verbraucherinnen und Verbraucher im Freistaat doppelt.“ Denn, so Ministerin Kaniber weiter, „läuft zum Beispiel die Produktion arbeitsintensiver Kulturen wie Obst und Gemüse dann Gefahr, zunehmend ins Ausland abzuwandern. Bayern würde in diesem Fall noch mehr von Importen abhängen.“
Daneben zählt das bayerische Gastgewerbe zu den besonders personalintensiven Branchen, in denen auch ungelerntes Personal gute Beschäftigungschancen hat. „Steigende Lohnkosten lassen sich jedoch nicht ohne weiteres auf die Gäste umlegen. Die Preise sind insgesamt schon auf hohem Niveau und die wirtschaftlich angespannte Situation vieler Betriebe würde sich weiter verschärfen.“ In diesem Zusammenhang warnt die Ministerin auch davor, dass „gerade diese standorttreuen Unternehmen sich im Zweifelsfall gezwungen sehen, dauerhaft zu schließen. Das wäre ein verheerendes Zeichen für die bayerische Gastfreundschaft!“
Der Mindestlohn beträgt zurzeit 12,82 Euro pro Stunde. Die Arbeitgeberseite hat bereits vor gravierenden ökonomischen Folgen durch ein deutliches Erhöhen des Mindestlohns gewarnt.
Landwirtschaftsministerin Kaniber gibt zu bedenken, dass nicht alle Wirtschaftsbereiche über einen Kamm geschoren werden könnten. „Viele unserer bayerischen Familienbetriebe sind auf günstige Arbeitskräfte angewiesen, um ihre Produkte wettbewerbsfähig auf den Markt bringen zu können. Ein deutlich erhöhter Mindestlohn wird aber die Wettbewerbsfähigkeit auch unserer Landwirtschaft erheblich beeinträchtigen. Und das gefährdet die Existenz vieler kleiner und mittelständischer Höfe“, warnt Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber. Und weiter: „Wir brauchen eine breitgefächerte gut aufgestellte heimische Landwirtschaft. Und für unsere Ernährer, die Bäuerinnen und Bauern, muss sich das Landwirtschaften lohnen. Nur wer auf Dauer nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich ist, wird zu besten Standards wirtschaften können. Auch solche Aspekte muss die Mindestlohnkommission im Blick haben. Und insofern begrüße ich ausdrücklich die Ankündigung von Bundesminister Alois Rainer, einen für die Landwirtschaft angepassten Mindestlohn prüfen zu lassen.“
-
-
-
-
-
-
BAYERN | DIREKT:
Wir beantworten Ihre Anliegen gerne – telefonisch unter
089 12 22 20*oder per E-Mail an
direkt@bayern.deoder über das Kontaktformular
Montag bis Donnerstag von 08:00 bis 18:00 Uhr und Freitag von 08:00 bis 16:00 Uhr.