„Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte“ – Bayerische Landessieger im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ausgezeichnet
15 bayerische Projektteams unterschiedlicher Schularten erhalten Preise – Kultusminister Ludwig Spaenle im Vorfeld: „Schüler erfahren bei historischer Spurensuche, wie spannend es ist, Geschichte selbst aktiv zu erforschen“
NÜRNBERG/MÜNCHEN. „Wer war eigentlich Hans Beimler?“ „Wer trat während der NS-Zeit für Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge ein?“ „Unter welchen Umständen lebten Flüchtlinge in Eichstätt nach dem Zweiten Weltkrieg?“ Diesen und weiteren Fragen gingen bayerische Teilnehmer im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2012/2013 zum Thema „Vertraute Fremde. Nachbarn in der Geschichte“ in kreativen Projekten nach. Heute wurden in Nürnberg die sieben bayerischen Landessieger sowie die landesbeste Schule ausgezeichnet. Zudem wurden acht Projektteams mit einem Förderpreis geehrt.
Im Vorfeld der Preisverleihung betonte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, der selbst Landeshistoriker ist: „Die jungen Menschen haben sich im Wettbewerb auf historische Spurensuche begeben um herauszufinden, was Nachbarn in der Vergangenheit zusammengebracht oder entzweit hat. Dabei haben sie viel über Lokalgeschichte gelernt. Und sie haben erfahren, wie spannend es ist, Geschichte selbst aktiv zu erforschen.“ Er ergänzte: „Wer sich mit der Vergangenheit beschäftigt, dem eröffnen sich viele Möglichkeiten, Gegenwart und Zukunft erfolgreich zu gestalten.“
An der aktuellen Wettbewerbsrunde haben sich in Bayern rund 410 Schülerinnen und Schüler mit 50 Beiträgen beteiligt. Von diesen wurden sieben mit einem Preis für den Landessieg in Höhe von je 250 Euro und acht weitere Beiträge mit einem Förderpreis von je 100 Euro ausgezeichnet. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis für die landesbeste Schule erhielt das Kepler-Gymnasium in Weiden.
Die bayerischen Landespreisträger im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2012/2013
Landesbeste Schule: Kepler-Gymnasium Weiden
Landessieger
– „Aus Nachbarn werden Freunde – eine grenzübergreifende Hilfe in der Nachbarschaft der Oberpfalz und Tschechiens “, Grundschule Altenstadt
– „…dann war man also kein Flüchtlingskind mehr – Integration von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen in Eichstätt und Umgebung nach dem Zweiten Weltkrieg“, Gabrieli-Gymnasium Eichstätt
– „Hans Beimler – unser Held und Nachbar aus Waldthurn“, Kepler-Gymnasium Weiden
– „Von Afghanistan nach Deutschland – Familiengeschichten als Nachbarschaftsgeschichte“, Asam-Gymnasium und Lion-Feuchtwanger-Gymnasium München
– „Hexenverfolgung am Weinmarkt“, Grundschule Nördlingen-Mitte
– „Wer trat für sie ein? – Die Bürger von Langenzenn und die Insassen des Arbeitserziehungslagers (1943-1945)“, Bonhoeffer-Gymnasium Oberasbach
– „Alles kommt mir vor wie ein Traum – Eine deutsch-deutsche Freundschaft in den 1980er-Jahren “, Deutschhaus-Gymnasium Würzburg
Förderpreise
– „Flüchtlinge und Vertriebene – Neue Nachbarn für Ingolstadt“,
Staatliche Fachoberschule und Berufsoberschule Ingolstadt
– „Vertraute Fremde im Krumbach – Flucht und Vertreibung am Beispiel des
Altlandkreises Krumbach“, Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach
– „Gelebte Nachbarschaft im Luftkrieg gegen Nürnberg 1942-1945“,
Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg
– „Geschichte in der Nachbarschaft – Das ehemalige Fabrikgut Hammer“,
Grundschule Laufamholz Ingolstadt
– „Die fremden Schuckerter in Erlangen“, Realschule am Europakanal Erlangen
– „Tür an Tür mit Amy und Ahmed“, Gymnasium Carolinum Ansbach
– „Auf den Spuren der weißen Pferde“, Kepler-Gymnasium Weiden
– „Fremde Nachbarn – Flüchtlinge und Heimatvertriebene in Weiden in der Oberpfalz gestern und heute“, Augustinus-Gymnasium Weiden
Informationen zu den Preisträgern und ihren Projekten können der Anlage entnommen werden.
Ines Held, 089 2186-2518
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2012/2013
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der größte historische Wettbewerb für junge Menschen in Deutschland, die sich intensiv mit Geschichte auseinandersetzen. Er will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. Der Wettbewerb wird seit 1973 von der Hamburger Körber-Stiftung gemeinsam mit dem Bundespräsidialamt ausgerichtet und findet alle zwei Jahre statt. Er richtet sich an Schülerinnen und Schüler bis zu 21 Jahren an allen Schularten. Von September 2012 bis Februar 2013 haben sich bundesweit insgesamt über 5.000 Teilnehmer in rund 1.320 Projekten auf historische Spurensuche begeben. Im Wettbewerb werden zunächst die Landessieger ermittelt. Die fünf besten Beiträge der landesweiten Wettbewerbe zeichnet Bundespräsident Joachim Gauck am 13. November 2013 im Schloss Bellevue aus.
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