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SINZING / LKR. REGENSBURG Anlässlich der schwierigen Lage des Ernährungshandwerks tauschte sich Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt mit der Verbandsspitze des Bayerischen Müllerbunds, weiteren Vertretern des Handwerks sowie Kommunalpolitikern aus. Am Beispiel der Poschenrieder Mühle bei Bruckdorf schaute sich Gotthardt konkret die Probleme vor Ort an. Er sagte dazu: „Wir sehen, dass die Ernährungshandwerker genauso wie andere Bereiche von Handwerk und Mittelstand mit Überregulierung, zu viel Bürokratie, hohen Energiepreisen und Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Mit über 200 Jahren Firmengeschichte stellt der Betrieb der Poschenrieder Mühle ein herausragendes Beispiel gelebten Handwerks dar. Der Treffpunkt ist also genau der richtige, um sich ein Bild über die Schwierigkeiten von Handwerk und Mittelstand in unserer heutigen Zeit zu machen. Ich persönlich bin beeindruckt, wie die Poschenrieder Mühle echtes traditionelles Mühlenhandwerk mit regionaler Wertschöpfung und Nachhaltigkeit vereint.“
Die Poschenrieder Mühle ist eine der insgesamt 120 verbliebenen Mühlen in Bayern. Sie wurde 1809 gegründet, und produziert täglich 60 Tonnen Mehl. Dabei kommen die Rohstoffe zu 100 Prozent regional aus Niederbayern und der Oberpfalz. „Die Mühle stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Landwirten und Bäckern dar. Diese Dreierbeziehung bildet das Herzstück einer nachhaltigen und effizienten Lebensmittelproduktion, die nicht nur die regionalen Wertschöpfungskreisläufe, sondern auch Qualität und Vielfalt regionaler Produkte stärkt. Das wollen wir auch weiterhin unterstützen“, so Gotthardt. Neben der traditionellen Herstellung liegt eine weitere Besonderheit der Mühle in ihrer Stromerzeugung. Mit zwei Kleinwasserkraftanlagen wird aus dem Wasser der angrenzenden Schwarzen Laber Strom erzeugt.
Deutsche Mühlen vermahlen im Jahr rund neun Millionen Tonnen Getreide. Die Zahl der Betriebe nimmt jedoch immer weiter ab. So bestanden 1950 noch fast 19.000 Mühlen, während es heute nur noch knapp 500 sind.
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