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Pressemitteilung
30.10.2025
Nr. 211
In Bayern stecken sich derzeit zahlreiche Menschen mit dem Corona-Virus an. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Donnerstag anlässlich eines Informations-Besuchs zum Thema Abwassermonitoring im Nürnberger Klärwerk hingewiesen. Die Ministerin erläuterte: „Das bayerische Abwassermonitoring zeigt aktuell, dass die Virusaktivität bei Corona im Freistaat wie in der Vorwoche hoch ist. Bei Influenza befindet sich die Virusaktivität hingegen auf einem aktuell sehr niedrigen Niveau. Mit dem Abwassermonitoring verfügt Bayern über ein effizientes Instrument zur Überwachung von zirkulierenden Krankheitserregern.“
Gerlach betonte: „Gemeinsam mit den Meldungen der Infektionsfälle nach dem Infektionsschutzgesetz sowie den übermittelten Daten des bayerischen Netzwerks aus rund 200 Hausarzt-, Kinder- und Jugendarztpraxen erhalten wir mit dem Abwassermonitoring einen sehr guten Überblick über das laufende Infektionsgeschehen im Freistaat. Das ist nicht nur für Politik und Wissenschaft interessant, sondern auch für alle Bürgerinnen und Bürger. Die Daten des bayerischen Abwassermonitorings sind bereits wenige Tage nach Probeneingang online über das bayerische Abwasser-Dashboard abrufbar.“
Konkret wurden in der 43. Meldewoche, die am 20. Oktober begann, 1.557 neue COVID-19-Fälle bekannt. In der Meldewoche 42 waren es 1.690 und in der 41. Woche 1.512 Fälle (Datenstand vom 27.10.2025).
Bei Influenza lagen die Fallzahlen in der 43. Meldewoche bei 164 Erkrankungen – im Vergleich zu 186 Fällen in Woche 42. Bei RSV (Respiratorische Synzytialviren) wurden in der 43. Meldewoche 20 Erkrankungen verzeichnet, während die Zahl in Woche 42 bei 12 Erkrankungen lag. Wenngleich aktuell ein leichter Rückgang an Influenza-Neuinfektionen im Vergleich zur Vorwoche zu verzeichnen ist, dürfte sich die insgesamt steigende Tendenz wie zu dieser Jahreszeit üblich fortsetzen. Die RSV-Infektionen befinden sich auf niedrigem Niveau.
Gerlach ergänzte: „Das Abwassermonitoring ist ein wichtiges Instrument zur Validierung der anderen Meldesysteme. Insbesondere lassen sich dadurch Infektionstrends unabhängig vom individuellen Testverhalten und der Symptomatik erfassen. Daneben kann das Abwassermonitoring bei Bedarf schnell auf neue Krankheitserreger ausgeweitet werden.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Das Abwassermonitoring wurde ursprünglich zur Überwachung des Pandemiegeschehens während der Corona-Pandemie eingerichtet. Inzwischen wurde es auf weitere Erreger ausgeweitet und ist Teil unseres umfassenden virologischen Überwachungssystems im Freistaat.“
Neben Corona-Viren werden durch das Abwassermonitoring auch Influenza-A-, Influenza-B- sowie RS-Viren erfasst.
Der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Prof. Dr. Christian Weidner, betonte: „Von infiziertenMenschen ausgeschiedene Erreger lassen sich im Abwasser molekularbiologisch nachweisen und bis zu einem gewissen Grad in ihrer Menge bestimmen. Virus-Vorkommen in der Bevölkerung können so losgelöst von der direkten Testung infizierter Personen ermittelt werden. Durch einige Neuerungen am Dashboard bieten wir interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Politik bzw. dem öffentlichen Gesundheitsdienst eine noch verständlichere und bedienungsfreundlichere Präsentation der Daten aus dem Abwassermonitoring.“
Für das Abwassermonitoring werden Daten von 21 Beprobungsstandorten aus allen Regierungsbezirken Bayerns ausgewertet. Die Abwasserproben werden von den Klärwerken aufbereitet und anschließend zur Untersuchung an das LGL übermittelt. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und anonyme Datenerhebung.
Gerlach unterstrich: „Der Freistaat finanziert das System mit jährlich 1,5 Millionen Euro. Bayern nimmt damit bei der Beobachtung des Infektionsgeschehens eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Ich bedaure sehr, dass die Bundeszuschüsse für das Abwassermonitoring von der Vorgängerregierung so drastisch gekürzt wurden. Bayern hat vorausschauend gehandelt und das bayerische Netzwerk zum großen Teil beibehalten und ausgebaut.“
Bei der aktuell weltweit (außer in China und Ozeanien) vorherrschenden Corona-Variante handelt es sich um Subvarianten von Omikron, genauer um XFG und deren Abkömmlinge. XFG ist auch in Bayern vorherrschend und macht rund 70 bis 85 Prozent der Corona-Fälle aus. Diese Zahlen spiegeln sich auch flächendeckend im bayerischen Abwassermonitoring wider.
Nach Angaben des ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) ist mit Blick auf die XFG-Variante derzeit nicht mit maßgeblichen Unterschieden hinsichtlich der Übertragbarkeit, Immunität oder Krankheitsschwere auszugehen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche COVID-19-Auffrischimpfung für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf sowie für Personen mit einem erhöhten arbeitsbedingten Infektionsrisiko. Es stehen an Omikron angepasste COVID-19-Impfstoffe zur Verfügung.
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