Die Burg Hohenberg an der Eger ist eine der am besten erhaltenen Burganlagen im Fichtelgebirge. „Wir wollen dieses herausragende Baudenkmal als Bestandteil unserer Heimat Bayern erhalten. Mit dem Ausbau für die Nutzung als Jugendherberge wird die historische Burganlage wieder mit Leben erfüllt. Wir wollen der Burg ihre Bedeutung für den regionalen Tourismus zurückgeben“, teilte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker mit. „Die Burganlage wird saniert und ausgebaut, damit sie wieder als Jugendherberge für bis zu 120 Personen sowie für Tagesseminare genutzt werden kann. Die Burg wird nach Beendigung der Baumaßnahmen auch wieder zu einem echten Hotspot für Ausflügler und Touristen“, kündigte Bauministerin Ilse Aigner an. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat heute 11,6 Millionen Euro für die umfangreiche Sanierung gebilligt. Saniert und mit Unterkunftszimmern ausgestattet werden die Vorburg, das Fürstenhaus und der Gefängnisturm. Das Fürstenhaus erhält über dem Anbau eine Aufstockung. Externe Gutachter hatten das neue Nutzungskonzept für die Burg im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge entwickelt. Die Burganlage steht im Eigentum des Freistaats und wird von der Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) verwaltet, die zum Geschäftsbereich des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr gehört.
Für die geplante Nutzung und zum Erhalt der Burg als bedeutenden Ort für den regionalen Tourismus sind sehr umfangreiche Sanierungsmaßnahmen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes nötig. So soll eine grundlegende Sicherung der Gebäude, wie Fürstenhaus, Vorburg und Gefängnisturm erfolgen. Für die neue Nutzung werden Gemeinschafts- und Seminarräume eingerichtet. Das Fürstenhaus stellt künftig den Mittelpunkt der Jugendherberge dar. Dort ist die Rezeption untergebracht, der erste Anlaufpunkt für die Gäste. Das Fürstenhaus dient den gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Speisesäle, Besprechungsräume sowie der Küche. Das Fürstenhaus ist bis ins 2. Obergeschoss barrierefrei erreichbar.
Infolge des Denkmalschutzes gestalten sich die Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen dieser historischen Burganlage aufwändig. In der Vorburg werden Bettenzimmer sowie eine neue Heizungsanlage untergebracht. In den Unterkunfts-, Besprechungs- und Seminarräumen werden mechanische Lüftungsanlagen zur Gewährleistung des erforderlichen Luftwechsels eingebaut, um an der historischen Bausubstanz eine spätere Fäulnisbildung zu vermeiden. Die Planung für die Baumaßnahmen an den denkmalgeschützten Gebäuden erfolgte in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
Dachstühle und Dacheindeckungen werden teilweise erneuert. Nasszellen für die Gästezimmer werden eingebaut und die Küchenräume neu strukturiert. Die Eingänge zum Fürstenhaus und zur Vorburg werden barrierefrei gestaltet. Außenanlagen etwa im Bereich des Burggrabens und im Klettergarten werden hergerichtet und teilweise neu angelegt. Der Burghof sowie der Felsenturm als Aussichtsturm bleiben auch nach der Verpachtung für Zwecke der Jugendherberge öffentlich zugänglich.
Die ursprünglich in den Jahren 1170 bis 1222 erbaute und um etwa 1480 erweiterte Burg in Hohenberg an der Eger gehört zum bayerischen Kulturerbe. Sie wurde in der staufischen Zeit erbaut zum Schutz der alten Handelsstraße von und nach Böhmen, die von Osten kommend über die Stadt Eger (Cheb) an Hohenberg vorbeiführte. Sie sicherte den Pass von Schirnding. Sie war damit einst nach der Plassenburg oberhalb von Kulmbach die wichtigste Festung im Markgrafentum Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth. Nachdem die Burg nach dem dreißigjährigen Krieg ihre strategische Bedeutung verloren hatte, wurde das sogenannte Fürstenhaus 1666 als markgräfliches Jagdschloss erbaut. Die Burg umfasst heute eine Grundfläche von mehr als 11.300 m2 und besteht aus Fürstenhaus, Torturm, Storchenturm, Felsenturm, Stuckturm, Gefängnisturm und der Vorburg.