Holetschek fördert Forschungsprojekt zu Blaualgen in bayerischen Seen – Bayerns Gesundheitsminister: Klimabedingte Veränderungen können die Gesundheit beeinträchtigen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fördert ein Forschungsprojekt zur Verbreitung von Blaualgen in bayerischen Seen und dem damit verbundenen Gesundheitsrisiko mit rund 312.000 Euro. Holetschek sagte am Sonntag in München zum Start des Forschungsprojektes „CyanoBenToxII“ der Technischen Universität München: „Die bayerischen Seen sind in vielfältiger Weise vom Klimawandel betroffen. Diese klimabedingten Veränderungen können nicht nur die Gewässerqualität beeinträchtigen, sondern auch die Gesundheit von Menschen und Tieren. Denn Blaualgen – also Cyanobakterien – sind Profiteure des Klimawandels und können unter bestimmten Bedingungen Gifte bilden, die bei Menschen und Tieren gesundheitsgefährdend sind.“
Der Minister ergänzte: „Es gab schon Vergiftungen bei Hunden, weil sie aus zu stark belasteten Gewässern getrunken oder Blaualgen gefressen hatten. Aber auch Menschen, insbesondere Kleinkinder, die belastetes Wasser trinken, sind gefährdet und können, abhängig von der aufgenommenen Menge an Blaualgengift, Schleimhautreizungen oder Magen-Darm-Störungen bis hin zu einer Vergiftung erleiden. Deshalb treiben wir die Forschung über die Auslöser der übermäßigen Verbreitung der Blaualgen und deren Folgen voran.“
Bei dem Forschungsprojekt „Toxische benthische Cyanobakterien (Blaualgen) in bayerischen Seen – Verbreitung und Ableitung auslösender Umweltfaktoren“, kurz „CyanoBenToxII“, der Technischen Universität München werden überwiegend benthische Cyanobakterien untersucht. Das sind Blaualgen, die sich – kaum ersichtlich – bevorzugt unter Wasser ansiedeln – beispielsweise am Grund von Gewässern.
Holetschek erläuterte: „Über die Verbreitung dieser Art der Blaualge ist bisher nur wenig bekannt. Deshalb wollen wir durch das Forschungsprojekt erfahren, wo sie überall vorkommen und unter welchen Umständen sie ihre Gifte, die sogenannten Cyanotoxine, bilden. Auf Basis der Erkenntnisse sollen belastete Gewässer rechtzeitig erkannt und geeignete Präventionsmaßnahmen erarbeitet werden.“
Im Rahmen des Forschungsprojektes sollen unter anderem Probenentnahmen im Mandichosee (Landkreis Aichach-Friedberg) mittels Taucher aus verschiedenen Wassertiefen erfolgen. Im weiteren Verlauf erfolgt die Beprobung weiterer bayerischer Badeseen. Dabei soll erforscht werden, in welcher Weise sich der Klimawandel auf das Vorkommen der benthischen Cyanobakterien und deren Toxine auswirkt. Das Forschungsprojekt wird im Zeitraum 01.10.2023 bis 30.09.2026 durchgeführt.
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