Holetschek will Hospiz- und Palliativversorgung weiter stärken – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister: Menschen müssen selbstbestimmt in Würde leben und auch in Würde sterben können
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen weiter stärken. Der Minister betonte am Dienstag bei einer gemeinsamen Veranstaltung des stationären St. Vinzenz Hospizes und des bayerischen Gesundheitsministeriums zum Thema „Hospiz hilft – oder? Assistierter Suizid: Chancen und Grenzen der Hospiz- und Palliativversorgung“ in Augsburg: „Alte, kranke und sterbende Menschen müssen darauf vertrauen können, dass sie auch in der letzten Lebensphase nicht alleine sind, sondern gut umsorgt werden. Wir müssen ihnen beistehen und ihnen die Hand reichen. Das ist für mich ein Gebot der Menschlichkeit.“
Holetschek ergänzte: „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass die Menschen in Bayern selbstbestimmt in Würde leben und auch in Würde sterben können. Bei der Diskussion über den assistierten Suizid halte ich es daher für notwendig, den Blick auf die Hospiz- und Palliativversorgung zu richten und diese entlang der Bedürfnisse der Menschen weiter auf- und auszubauen.“
Der Minister unterstrich: „Die letzte Lebensphase ist häufig von Angst, Verzweiflung und der Sorge geprägt, zur Last zu fallen. Dabei bin ich überzeugt davon, dass der Wunsch nach assistiertem Suizid in den Hintergrund rücken kann, wenn schwerstkranke und sterbende Menschen sich verstanden und gut betreut fühlen.“
Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist die Bewahrung der Lebensqualität und Würde am Lebensende durch umfassende hochwertige medizinische, pflegerische und therapeutische Angebote. Dafür müssen natürlich auch die strukturellen Voraussetzungen überall weiter verbessert werden. Dazu gehört neben der weiteren Aus- und Fortentwicklung hospizlicher und palliativer Strukturen auch die Verbesserung der Situation in den Pflegeeinrichtungen. Holetschek fügte hinzu: „Die Versorgungslandschaft in Bayern zeigt schon heute, dass wir es ernst meinen mit der bestmöglichen Lebensqualität am Lebensende. Palliativmedizin und Hospizarbeit sind aktiv praktizierte Lebensbegleitung. Wir fördern seit Jahren den Auf- und Ausbau hospizlicher und palliativer Versorgungsstrukturen.“
In Bayern gibt es derzeit 23 Hospize für Erwachsene mit insgesamt 253 stationären Plätzen sowie zwei teilstationäre Tageshospize für Erwachsene mit insgesamt 14 Plätzen. Zudem gibt es zwei stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche mit insgesamt 20 Plätzen. Die Investitionskosten für die Errichtung von Hospizplätzen sowie Tageshospizplätzen werden in Bayern mit einer Summe von 10.000 Euro je neu geschaffenem Platz gefördert.
Der Minister ergänzte: „Zudem leisten rund 140 Hospizvereine mit über 25.000 Vereinsmitgliedern und rund 7.500 ehrenamtlich Tätigen tagtäglich Enormes für die Betroffenen und machen unsere Gesellschaft damit menschlicher. Eine qualitativ hochwertige Hospiz- und Palliativversorgung wäre ohne den engagierten Einsatz der haupt- und ehrenamtlich Tätigen so nicht möglich.“
Der Minister unterstrich: „Ich wünsche mir, dass wir uns in Zukunft noch breiter aufstellen: nicht nur auf Palliativstationen und im stationären Hospiz, sondern auch zu Hause und in stationären Pflegeeinrichtungen. Sterben und Tod müssen in unserer Gesellschaft einen Platz im Leben haben.“
Um die hospizliche und palliative Versorgung in Pflegeheimen weiter zu verbessern, unterstützt und fördert das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) verschiedene Projekte wie zum Beispiel das Projekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – ZiB“. Darüber hinaus fördert das StMGP Fortbildungsmaßnahmen mit dem Schwerpunkt „palliative care“, um Pflegefachkräften den Zugang zur Weiterbildung zu diesem Bereich zu erleichtern.
Weitere Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/hospiz/.
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