Huml will Angehörige von Menschen mit Demenz bei der Pflege verstärkt entlasten – Start des Modellprojekts "Helfen und selber gesund bleiben!" am 1. Januar 2018
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml will im neuen Jahr pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz verstärkt entlasten. So fördert die Ministerin das neue Modellprojekt „Helfen und selber gesund bleiben!“ mit rund 100.000 Euro. Huml betonte am Montag: „Die Diagnose Demenz ist sehr belastend. Für pflegende Angehörige kann die Situation zu Hause zu einer besonderen Herausforderung werden. Es ist deshalb wichtig, sie zu unterstützen.“
Die Ministerin unterstrich: „Die steigende Zahl der Demenz-Erkrankungen ist besorgniserregend. Wir müssen sicherstellen, dass die Betroffenen eine angemessene, bedarfsorientierte medizinische Versorgung, Betreuung und Pflege erhalten. Im Rahmen unserer Bayerischen Demenzstrategie gibt es bereits in unterschiedlichen Lebensbereichen Projekte, die wir weiter ausbauen wollen. Ziel ist es, Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen eine größtmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.“
In Bayern leben derzeit über 230.000 Menschen mit Demenz. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl bis 2020 auf rund 270.000 und bis 2032 auf etwa 340.000 Erkrankte erhöhen wird.
Das am 1. Januar 2018 gestartete Modellprojekt der Alzheimergesellschaft für den Landkreis Kelheim e.V. ist auf zwei Jahre angelegt und wird zur Qualitätssicherung wissenschaftlich begleitet. Es umfasst drei Bausteine. Dazu zählen die Vermittlung von Kompetenzen und Handlungsstrategien zur langfristigen Erhaltung der emotionalen Gesundheit pflegender Angehöriger (Baustein „Helfen und selber gesund bleiben“) und der Abbau von Hemmschwellen bei der Inanspruchnahme von Hilfen von außen (Baustein „Hilfe annehmen“).
Der dritte Baustein ist die Information über Hilfsmöglichkeiten. Dies geschieht vor allem durch die Schaffung einer Informationsplattform, die es Angehörigen ermöglicht, schnell und unkompliziert auf benötigte Informationen zuzugreifen (Baustein „Sich kundig machen“).
Ziel ist es, die Entlastung und Gesunderhaltung häuslich pflegender Angehöriger von Demenzkranken durch eine Erweiterung bereits bestehender Angebote zu fördern. Dies soll durch die Entwicklung und Erarbeitung eines innovativen Selbsthilfekonzeptes erreicht werden. Das Selbsthilfekonzept soll insbesondere dazu beitragen, häuslich pflegenden Angehörigen langfristige Strategien für die Bewältigung ihrer Aufgabe an die Hand zu geben.
Im Rahmen der im Jahr 2013 ins Leben gerufenen Bayerischen Demenzstrategie fördert das bayerische Gesundheitsministerium bereits eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten für Betroffene und pflegende Angehörige. Huml erläuterte: „Rund zwei Drittel der Demenzkranken in Bayern werden über lange Phasen der Erkrankung zu Hause versorgt. Die Pflege eines Angehörigen ist ein unschätzbar wertvoller Dienst der Nächstenliebe.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Wer einen Menschen pflegt, stellt seine eigenen Bedürfnisse und Pläne oft hinten an. Deshalb ist es mir ein Anliegen, die Angehörigen bestmöglich zu entlasten. Ihr Einsatz verdient in besonderer Weise Anerkennung und Unterstützung.“
Weitere Informationen zur Bayerischen Demenzstrategie finden Sie unter www.leben-mit-demenz.bayern.de.
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