Huml will noch mehr Ärzte für den ländlichen Raum gewinnen – Bayerns Gesundheitsministerin diskutiert mit Allgemeinmedizinern des LMU-Führungskräfteprogramms "Hausarzt 360°"
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will noch mehr Ärztinnen und Ärzte für den ländlichen Raum gewinnen. Huml betonte am Mittwoch anlässlich eines Kamingesprächs mit jungen Assistenzärztinnen und -ärzten des LMU-Führungskräfteprogramms „Hausarzt 360°“ in München: „Wir brauchen mehr junge Mediziner, die sich für den wichtigen Beruf des Hausarztes begeistern und ihn auch auf dem Land ausüben wollen. Gerade bei den Hausärzten, die im Zentrum der Versorgung stehen, ist eine Praxis in unmittelbarer Nähe der Patienten unverzichtbar. Das gilt in der Stadt genauso wie auf dem Land. Die Bayerische Staatsregierung setzt sich deshalb mit Nachdruck für eine möglichst wohnortnahe und zugleich qualitativ hochwertige ärztliche Versorgung ein.“
Huml erläuterte: „Das bayerische Gesundheitsministerium hat bereits vor einigen Jahren ein eigenes Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum aufgelegt. Damit unterstützen wir unter anderem die Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten mit bis zu 60.000 Euro. Bisher konnten wir 555 Niederlassungen fördern, davon alleine 446 Hausärztinnen und Hausärzte.“
Huml fügte hinzu: „Wir wollen es für Mediziner aber noch attraktiver machen, sich im ländlichen Raum niederzulassen! Deshalb entwickeln wir die bisherige Förderung zu einer bürokratieärmeren Landarztprämie weiter und bauen sie noch aus. Außerdem haben wir bereits 233 Stipendien an Medizinstudierende vergeben, die später im ländlichen Raum arbeiten werden.“
Die Ministerin unterstrich: „Mit der Landarztquote, die erstmals ab dem Wintersemester 2020/2021 zur Anwendung kommen soll, bieten wir noch mehr jungen Menschen, die an einer hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum interessiert sind, die Möglichkeit eines Medizinstudiums – auch ohne Einser-Abitur. Im Gegenzug verpflichten sie sich, nach der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin für einen Zeitraum von zehn Jahren als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sind.“ Konkret gilt die Landarztquote für bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze, die an bayerischen Fakultäten pro Jahr zur Verfügung stehen.
Huml fügte hinzu: „Bayern hat zudem mit rund 350 neuen Medizinstudienplätzen bundesweit eine Vorreiterrolle übernommen. Mittelfristig werden pro Jahr bis zu 252 zusätzliche Medizinstudienplätze für Studienanfänger an der Universität Augsburg geschaffen. Hinzu kommen 100 neue Medizinstudienplätze jährlich am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth.“
Bundesweiter Vorreiter ist Bayern auch mit dem im Juli 2018 gestarteten Ausbildungsprogramm „Beste Landpartie Allgemeinmedizin“ (BeLA) der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Ministerin erläuterte: „Das Programm soll zeitnah auch auf weitere Regionen des Freistaats ausgeweitet werden.“
Bei „BeLA“ arbeiten Kliniken als anerkannte Lehrkrankenhäuser der beteiligten Regionen mit Hausarztpraxen zusammen. Das Programm zeichnet sich durch eine intensive Betreuung der Medizinstudierenden in den Lehrkrankenhäusern und Hausarztpraxen aus. „BeLA“ läuft aktuell in Dillingen, Mühldorf am Inn und Eichstätt/Kösching sowie in Forchheim/Ebermannstadt, Kulmbach/Stadtsteinach, Weißenburg/Gunzenhausen und Scheßlitz/Burgebrach.
Huml ergänzte: „Ich freue mich sehr, dass das LMU-Programm ‚Hausarzt 360°‘ seit zwei Jahren Führungskräfte für die hausärztliche Versorgung ausbildet. Wenn es dadurch gelingt, junge und engagierte Ärzte – Frauen und Männer – zu einer Leitungstätigkeit in der Medizin zu motivieren und auf die Übernahme einer Praxis vorzubereiten, dann haben wir viel gewonnen.“
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